Die Zahlen: Pools liegen im Trend
In Deutschland gibt es mittlerweile ca. 565.500 private, in die Erde eingelassene Außenpools. Hinzu kommen 132.500 private Hallenbäder und 91.000 Aufstellbecken mit einer Wassertiefe von über einem Meter und einem Preis über 1500 Euro. Oben drauf kommen zusätzlich alle anderen kleineren Pools und Planschbecken.In diesem Jahr hat die Pool-Branche bisher einen Zuwachs von 87 Prozent verzeichnen können. Dipl. Ing. Volker Müller, Inhaber von Müller Wassertechnik aus Erfurt-Kleinmölsen, kann diesen Trend auch für Thüringen bestätigen: „Wir haben auch wahnsinnig viele Anfragen, die den Poolbau angehen.“ Grund dafür ist in diesem Jahr der unsichere Sommerurlaub, weiß Müller: „Auch das bekommt man dann im Beratungsgespräch mit, dass die Zeiten gefühlt unsicherer werden und dass man das Geld dann doch lieber zu Hause investiert.“
Doch welche Art von Pool ist für Sie die richtige? Wir haben die verschiedenen Pools einmal aufgelistet.
Das Planschbecken
Dieser Klassiker darf in keinem Haushalt mit Kindern fehlen. Ein Planschbecken ist unkompliziert aufgebaut und sorgt für schnellen Badespaß für die Kleinen, aber auch die Großen können an heißen Sommertagen ihre Füße darin kühlen. Der große Vorteil hierbei: Es ist ruck zuck auf- und auch wieder abgebaut und lässt sich gut verstauen. Allerdings überlebt so ein Planschbecken meist nur eine Badesaison, da es anfällig für Risse ist. Dafür gibt es sie aber in allen erdenklichen Formen und Farben: Ob als Einhorn, Donut oder mit LED-Beleuchtung. Hier bleibt kein Wunsch unerfüllt.Meist beträgt die Wassertiefe von Planschbecken nicht mehr als 55cm, dafür kann man aber bei eckigen Varianten in der Länge bis zu drei Metern erreichen. Zu kaufen gibt es sie schon ab 10 Euro in allen bekannten Baumärkten oder im Internet.
Der Quick-Up-Pool
Der Quick-Up-Pool oder auch Pop-Up-Pool ist der große Bruder des Planschbeckens. Seinen Namen erhält er durch die Methode, wie er aufgebaut wird. Hierbei ist es wichtig, dass er auf einem geraden Untergrund steht und mit einem Bodenvlies unterlegt ist. Oben um den Rand herum führt ein Ring, den man aufbläst. Mehr Arbeit muss nicht geleistet werden: Wasserschlauch reinlegen und warten. Nun baut sich der Pool, durch den Druck, der durch das Wasser auf seine Wände ausgeübt wird, von selbst auf. Auch mit diesem Pool bedarf der Badespaß also wenig Vorbereitung.Mit diesem runden Pool kommen nun auch die Erwachsenen auf ihre Kosten. Mit einer Wassertiefe von bis zu 84cm und einem Durchmesser an die vier Meter, ist er auch der Renner auf jeder Gartenparty. Aber Achtung: wird der Rand zu tief heruntergedrückt, kann es schon mal zu einer kleinen Sintflut kommen! Diesen Pool bekommt man bereits ab 25 Euro im Set mit einem Filtersystem, allerdings ist er nicht in allen Baumärkten erhältlich, deshalb sollte man sich im Voraus informieren, welcher Baumarkt ihn führt.
Der Pool mit Stahlrahmen
Nun kommen wir zu den etwas größeren Kalibern. Der Pool mit Stahlrahmen, auch „Frame-Pool“ genannt, ist besonders gut geeignet, um mit mehreren das kühle Nass zu suchen. Dieser Pool hat zumeist Kunststoffwände und wird durch einen Stahlrahmen stabilisiert. Auch mit diesem Pool zum Aufstellen hat man relativ wenig Arbeit, da man ihn meist gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil eingraben muss und bei Bedarf auch jeder Zeit schnell wieder abbauen kann. Ein wenig handwerkliches Geschick reicht aus und man benötigt keinen Profi dazu.Bei manchen dieser Pools ist es sogar möglich ein paar Züge zu schwimmen. Mit einer Länge von bis zu 7,32 und einer Wassertiefe von bis zu 1,32 Metern ist die größte Variante allerdings auch nichts für jeden Garten. Wem aber eine kleinere Größe reicht, wird auch fündig werden. Für einen Frame-Pool im Set mit Filtersystem und einer Länge von 2,60 Metern und einer Wassertiefe von 66cm bezahlt man ca. 80 Euro. Die großen Pools bekommt man für 700-900 Euro.
Der Stahlwand-Pool
Mit diesem Pool steht man dem Schwimmvergnügen im Schwimmbad in nichts nach! Der Stahlwand-Pool bietet ein langfristigeres Badevergnügen. Diese Pools bestehen aus vorgefertigten Seitenteilen, die mit Schienen an der Bodenblatte befestigt werden. Zusätzlich wird eine Folie in das Becken eingehängt, damit kein Wasser verloren geht. Um diesen Pool aufzubauen, bedarf es zwar auch keinem Profi, aber ein paar helfende Hände mehr, wären nicht schlecht. Ihn gibt es entweder in runder, ovaler oder achteckiger Ausführung. Außerdem kann man diesen Pool beliebig tief in den Boden einlassen.Wer sich für diese Variante entscheidet, benötigt allerdings Platz im heimischen Garten, denn unter einem Durchmesser von drei Metern gibt es den Pool mit Stahlwand nicht. Wenn man sich aber für diese langfristigere Variante entscheidet, ist er mit einer Wassertiefe von bis zu 1,50 Metern ein echtes Paradies für Wasserratten. Erhältlich ist dieses beliebte Modell mit einem Filtersystem in allen größeren Baumärkten bereits ab 350 Euro, der Preis variiert aber auch hier je nach Größe stark. Wer außerdem Wert auf eine hochwertige Optik legt, kann sich diesen Pool mit einer Echtholzverkleidung zulegen. Hier beginnen die Preise bei ca. 1600 Euro.
Für eine langfristige Lösung muss man tiefer in die Tasche greifen
Wer sich aber dazu entscheidet, mehr Geld zu investieren und nach einer langfristigen Lösung zu suchen, der sollte sich für einen fest eingebauten Pool an einen Spezialisten wenden. Auch bei diesen unterirdischen Schwimmbecken gibt es verschiedene Varianten. Zum einen gibt es die Möglichkeit, ein Kunststoffbecken zu versenken und zum anderen einen massiven Pool aus Beton zu gießen.Allerdings muss man dafür um einiges tiefer in die Tasche greifen: „Ich sage mal dreimal sechs Meter, mit Erdaushub, Bodenplatte, dem Pool, aller Technik und dass man dann auch wirklich eine gute Technik hat, würde ich schon 20.000 bis 30.000 Euro in die Planung miteinbeziehen“, so Dipl. Ing. Volker Müller. Wer darüber hinaus bereit ist noch mehr draufzulegen, der kann aus einer großen Vielfalt an Extras wählen: Ob Gegenstromanlage, LED-Beleuchtung oder Springbrunnen, der Pool kann ganz nach eigenem Belieben gestaltet werden. Was die Zeit angeht, in der man sich beim Poolbauer melden sollte, merkt Müller an: „Clever ist es aber natürlich auch im Herbst oder Winter mal nachzufragen, weil wir da auch nicht so viel Stress haben.“
Tipps für die Nutzung und Pflege des heimischen Pools
Die Pflege eines Pools muss sich unter anderem nach den wetterbedingten Umständen richten. Sollten sich viele Pollen und Blätter in der Luft befinden, muss auch das Poolwasser häufiger gereinigt werden. Außerdem sollte bei größeren Pools, die länger stehen, eine Filteranlage mit Pumpe vorhanden sein, die das gesamte Wasser des Pools dreimal täglich umwälzt. Deshalb sollte sich die Filter-Leistung nach der Größe des Pools richten. Hierbei hat sich der Sandfilter als eine langlebige und effektive Variante herausgestellt.Außerdem ist es ratsam einmal die Woche den pH-Wert des Pools zu messen, damit der Badespaß auch weiterhin unbedenklich bleibt und der Chlorgehalt überprüft werden kann. Wenn man gen Ende der Badesaison den Pool leerpumpen möchte, gilt es darauf zu achten, dass der Chlorgehalt gen null geht. Dann kann man das Wasser auch in den nächstgelegenen Abfluss leiten.
Man sollte bei jeder Art des Pools darauf achten, dass er auf einem geraden Untergrund steht, da nur so die Stabilität gewährleistet werden kann. Außerdem ist es ratsam das Schwimmbecken nicht unter Bäumen aufzustellen und es abzudecken, wenn es nicht genutzt wird, um zu vermeiden, dass Blätter und Tiere hineinfallen. Der Vorteil von Pools, die sich über der Erde befinden ist, dass sich das Wasser schneller aufheizt. Auch für Familie mit Kindern oder Haustieren ist er sehr gut geeignet, da die Gefahr, dass Kind oder Tier hineinfallen, nicht so groß ist wie bei ebenerdigen Schwimmbecken.