Weihnachtshäuser strahlen in Thüringen

Lichterketten, Weihnachtssterne, Räuchermännchen – Dekoration gehört für viele Thüringer zur Vorweihnachtszeit dazu. Mario Leicht aus Walschleben hat daraus eine Kunst gemacht und ist thüringenweit mit seinem Weihnachtshaus bekannt.
Und auch andere Thüringer und Thüringerinnen dekorieren ihre Häuser und Wohnungen immer auffälliger.

Nicht dekorieren war keine Option!


Die Energiepreise sind weiter auf hohem Niveau und keiner weiß, wieviel er am Ende der Weihnachtszeit zu zahlen hat. Deshalb reduzieren viele Menschen ihre Weihnachtsdekoration, um ein böses Erwachen zu vermeiden.
Auch Mario Leicht hat seine Weihnachtsdeko zurückgefahren. Aber ganz aufhören war keine Option, erklärte er im LandesWelle Thüringen-Interview: „Das wawr nie der Gedanke, dass ich sage, ich mache das nicht! Also wenn ich zu Hause bin und die Zeit habe, dann mache ich da auch. Das ist mein Hobby. Und auch wenn die Energiepreise hoch sind, kann man ja immer noch sagen: LED spart ja doch reichlich! Es ist zwar nicht geschenkt, aber es ist so dass ich gesagt habe: Auf keinen Fall ohne!“

Trotzdem ist dieses Jahr etwas anderes als die Jahre davor: Statt 160.000 LEDs sind es nur noch 40.000. Dabei gibt es in seinem Lichterlager noch weit mehr: „Da liegen insgesamt 250.000 LEDs. Die wollte ich alle mal rausbringen. Aber dieses Jahr dachte ich mir, das wird dann doch zu viel.“ Denn bezahlbar muss es dennoch bleiben.


(Foto: Mario Leicht)

Schon vor Jahren auf LEDs umgestellt


Um sich sein Weihnachtshaus leisten zu können nutzt Mario Leicht LEDs. Aber schon seit Jahren: „Ich hatte vor 6, 7 Jahren alles umgestellt auf LED. Weil, wenn ich alles draußen hatte, sind da locker 10 kw in der Stunde durchgelaufen. Das ist ordentlich!“
Auch die Besucher können helfen, das Weihnachtshaus zum Leuchten zu bringen. Vor dem Haus gibt es eine Spendenbox, die gern genutzt werden darf. Damit deckt Mario Leicht dieses Jahr gerade so seine Ausgaben.


(Foto: Mario Leicht)

Weniger Besucher als in den letzten Jahren


Leichts erster Fazit zu dieser Vorweihnachtszeit fällt nüchtern aus: „Es fällt extrem auf, dass kaum Kinder da sind. Und bei den Erwachsenen sind vielleicht 35 oder 40 Prozent der Menge da, die sonst gekommen sind. Selbst den Leuten, die zu mir kommen, fällt das auf. Die sagen: ‚Am Samstag konntest du dich kaum vorm Haus bewegen und jetzt stehen wir locker da!‘“
Einen Grund für die wenigen Besucher sieht Mario Leicht in den gestiegenen Energiepreisen, einen anderen in der anhaltenden Erkältungs- und Grippewelle.
Die Besucher, die den Weg zu seinem Haus finden, werden dann nicht nur von der leuchtenden Weihnachtsdeko begrüßt, sondern können sich auch auf Rostbratwurst, -brätel und Glühwein freuen.

Auch andere Thüringer haben Spaß an Weihnachtsdeko


Aber auch andere Thüringer nutzen die Vorweihnachtszeit, um ihr Zuhause weihnachtlich zu schmücken. Familie Weidner aus Kindelbrück dekoriert nicht nur die Wohnungen in ihrem Hauseingang in einem Mehrfamilienhaus, sondern gleich noch zwei Hauseingänge mit. „Wir haben immer erst mit unserem Eingang angefangen. Wir selber haben sechs Mietwohnungen in dem Block drin, weil wir eine Großfamilie sind. Und deswegen hat sich das so ergeben. Und irgendwann kam dann Jahr für Jahr der eine Nachbar und hat gesagt: ‚Wir machen mit!‘ Und dann durften wir bei denen in die Wohnung und mitdekorieren. Und so hat sich das ergeben.“
Mittlerweile schmückt die Weihnachtsdeko einen ganzen Wohnblock mit drei Hauseingängen.



(Foto: Melanie Weidner)

Eingänge sind systematisch geschmückt


Damit die Deko ordentlich aussieht, werden die Hauseingänge systematisch geschmückt. „Auf der einen Seite stehen nur Acrylgeschichten, die kalt-weiß leuchten. Die andere Seite ist bunt und nur ansprechend für die Kiddies. Und in der Mitte steht unsere Weihnachtslok, die wir im Herbst selbst gebaut haben. Wir haben eine Weihnachtslok nur für die Kinder gebaut, wo man sich reinsetzen und Bilder machen kann.“

 

(Foto: Melanie Weidner)

Die Vorbereitungen für den Weihnachtsschmuck laufen gemeinsam. Es läuft Weihnachtsmusik und es gibt auch Glühwein für die Nachbarn, die mithelfen.
Mittlerweile werden auch die Vorgärten mitgeschmückt: „Letztes Jahr haben die Nachbarn gesagt: ‚Das ist so schön und wir würden auch gerne was im Vorgarten haben!‘“. Deshalb sind in Vorgärten der drei Eingänge die Tannen geschmückt und es sind sechs Meter große Weihnachts- und Schneemänner montiert.


(Foto: Melanie Weidner)

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