Job-Messen zur Pendler-Rückgewinnung
Seit Jahren versucht der Freistaat deswegen, mit Rückkehrertagen und Pendler-Messen wieder mehr Menschen zum Arbeiten in Thüringen zu bewegen. Ein Grund für die noch immer hohe Zahl von Auspendlern ist nach Einschätzung von Wirtschaftsvertretern nämlich, dass viele erfolgreiche Unternehmen im Freistaat recht wenig bekannt sind. Auf diesen speziellen Pendler-Jobbörsen sollen deswegen regionale Firmen in Kontakt mit Thüringer Pendlern gebracht werden.
Bayern ist beliebtestes Pendler-Ziel
Dass eventuell nicht die Unbekanntheit lokaler Firmen, sondern das allgemein niedrige Lohnniveau im Freistaat ein Hauptgrund für viele ist, Thüringen zum Arbeiten zu verlassen, zeigt der Fakt, dass mit großem Abstand am häufigsten nach Bayern gependelt wird. So arbeiten Pendler aus dem Saale-Orla-Kreis zu großen Teilen in Stadt und Landkreis Hof oder in Kronach. Ähnlich sieht es im Kreis Sonneberg aus. Hier liegen die Top-Pendlerziele laut Pendler-Atlas in Stadt und Kreis Coburg, in Kronach und Lichtenfels.
Lohnniveau angleichen und Arbeitsbedingungen bessern
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Bezirk Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, bestätigte gegenüber der Deutschen Presseagentur, dass sich Fachkräfte am besten mit guten Arbeitsbedingungen für die Wirtschaft im Land sichern ließen. "Das Mindeste ist die Angleichung der Löhne und Arbeitszeiten an das Westniveau; das geht am besten mit der Ausweitung der Tarifbindung", sagte Rudolph der dpa.
Fakt, ist in den momentan noch aus Thüringen auspendelnden Arbeitnehmern, liegt ein riesiges Potenzial, dessen Wichtigkeit in den nächsten Jahren zunehmen wird. Im Freistaat werden einer Prognose nach bis 2040 rund 200.000 Erwerbstätige altersbedingt ausscheiden. Oberstes Ziel von Wirtschaft und Politik muss es deswegen sein, nicht nur Pendler zurückzuholen, sondern auch Thüringen als Pendlerziel attraktiver zu machen.
Die Pendlerzahlen für ihren Kreis finden Sie hier.
(red/mit dpa)