Thüringer Hoteliers und Gastronomen enttäuscht von Lockerungen

Volle Eiscafés, Pizzerien oder Touristen, die durch die Thüringer Innenstädte streifen: Das alles wird es auch in den nächsten zwei Wochen nicht geben. Bars, Clubs, Restaurants oder auch Hotels bleiben weiter geschlossen. Damit bleibt weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Thüringens geblockt. Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA sorgt sich nun um seine Mitglieder, besonders die kleinen Betriebe.

Hoffnungen enttäuscht

„Wir hatten ja die Orientierung bis 19. April und waren der Erwartung, dass Gastronomiebetriebe und auch Hotels unter Auflagen wieder öffnen können oder weitere Lockerungen erfahren. […] Aber jetzt ist das erstmal auf Eis gelegt und wir verlieren das nächste lange Wochenende, das vom 01. Mai, das Umsätze gebracht hätte, die dringend für unsere Branche notwendig gewesen wären“, so DEHOGA-Präsident Dirk Ellinger im LandesWelle Thüringen-Interview.
Ausfälle, die viele Thüringer Gastronomen kaum noch stemmen können, denn bereits die Osterfeiertage und die Zeit davor war für viele Gastronomiebetriebe und Hotels eine Nullrechnung. Dabei machen, laut Ellinger, bei manchen Betrieben allein die vierzehntägigen Osterferien sechs bis acht Prozent des Jahresumsatzes aus.

Die Folge: Viele Thüringer Gastronomen und Hoteliers sind wirtschaftlich am Limit.

Vor allem kleinere Familienunternehmen halten nicht mehr lange durch

Die Masse der Betriebe in Thüringen, 85 Prozent, sind familiengeführte Klein- und Kleinstbetriebe, so die Aussage Ellingers. Vor allem diese sehen sich nun mit Existenzängsten konfrontiert, denn es sind kaum Rücklagen da. Ellinger weiter: „Wir waren nach dem Winter, der wenig Schnee hatte, voll der Hoffnung auf den Frühling. Wir haben jetzt die Spargelzeit. Und das findet jetzt nicht statt. Da ist natürlich die Frage: ‚Wie lange dauert es, bis die Luft raus ist.‘ Da brauchen wir dringend Unterstützung!“

Eine Lösung in Form von Stundungen der Mieten oder der Pacht ist, laut Einschätzung des Hotel- und Gaststättenverbandes, keine adäquate Lösung. Denn eine gestundete Pacht wird finanziell auch in den nächsten Monaten nicht stemmbar sein, wenn keine Einnahmen reinkommen.

Soforthilfen sind schnell aufgebraucht

Soforthilfen und auch die Unterstützung für die Auszubildenden nehmen die Betriebe natürlich dankend an, aber „auch das wird am Monatsende aufgebraucht sein. Und an dieser Stelle brauchen wir einfach neue Unterstützungen, um Kraft zu schöpfen und nach vorne zu schauen“, sagt DEHOGA-Präsident Dirk Ellinger.

Weiter Lösungsansätze für ihn wären, zum Beispiel auf Bundesebene die Mehrwertsteuer auf 7 % zu senken; oder auch weitere Soforthilfen oder Rettungsschirme für die Branche. Denn derzeit tendiert der Umsatz bei Gastronomie und Hotels gen Null.

Hoffnungen auf Mai

„Alles neu macht der Mai“ – scheint nun die neue Hoffnung der Thüringer Gastronomen und Hoteliers zu sein. Dirk Ellinger hofft auf den nächsten Verhandlungstermin Ende April und mögliche Lockerungen ab Mai.

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