Die Daten zeigen auch, dass der Anstieg an Grippe-Erkrankungen in der aktuellen Saison deutlich früher stattfindet als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. So wurden in den beiden Grippe-Saisons 2018/2019 und 2019/2020 jeweils deutlich ansteigende Fallzahlen in den Monaten Januar, Februar und März erfasst. Im November waren die Zahlen damals dagegen niedriger als in der laufenden Saison.
Nicht krank zu Schule oder Arbeit
"Es ist gerade sehr viel im Umlauf", bestätigt Amtsärztin und Leiterin des Jenaer Gesundheitsamtes Enikö Bán im LandesWelle-Interview. "Die Leute stecken sich gegenseitig an - Kinder werden teilweise krank in die Schule oder die Kita gesteckt, Erwachsene gehen krank zur Arbeit - so werden viele andere auch noch angesteckt. "
Am häufigsten waren Grippeerkrankungen in der dritten November-Woche den Daten zufolge in Schulen und Kindergärten. Von allen Altersklassen waren am meisten Fünf- bis Neunjährige betroffen, gefolgt von der Gruppe der Ein- bis Vierjährigen.
Telefonische Krankschreibung möglich
"Wir haben die Nachricht aus der Jenaer Kinderklinik bekommen, dass dort am Wochenende die Notaufnahme bereits über Kapazität voll war. " Die Amtsärztin appelliert an Eltern ihre Kinder wenn möglich nicht krank in Schule oder Kita zu schicken, auch wenn sie eventuell noch kein Fieber haben, ebenso sei ihr klar, dass das nicht in allen Familien zu organisieren sein.
Erkrankte Erwachsene sollten die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung nutzen.
(red/dpa)