Grundsätzlich keine Schlafstörung oder Krankheit
Ein Grund zur Sorge besteht für die Schlaf-Sprecher nicht, sagt Dr. Andrea Kemper, Fachärztin für Schlafmedizin am Robert-Koch-Krankenhaus Apolda. "Man weiß, dass fast 90 Prozent der Menschen schon Mal im Schlaf gesprochen haben. Bei Kindern kommt das häufiger vor, in der Pubertät wird es dann weniger. Abklären lassen, sollte man das Sprechen im Schlaf nur, wenn es wirklich exzessiv vorkommt und eventuell noch von Zuckungen oder viel Bewegung begleitet wird", erklärt die Expertin.
Mehr Forschungsbedarf
Gut erforscht sei das Phänomen "Sprechen im Schlaf" noch nicht, da gebe es noch viel Nachholbedarf, denn die Thematik sei wirklich faszinierend, meint Kemper. In einer Studie hat sich aber ergeben, dass, wenn wir im Schlaf reden, es meist keine zusammenhängenden Sätze, sondern nur kurze Kombinationen von zwei bis drei Worten sind. Das am häufigsten ausgesprochene Wort, war da übrigens 'Nein'. Dabei spielt wohl auch eine Rolle, ob wir gerade intensiv träumen, verrät Dr. Andrea Kemper: "Die Probanden der Studie wurde geweckt, wenn sie im Schlaf gesprochen haben, und wurde dann gefragt, was sie gerade geträumt haben. Dabei stellte man fest, dass etwa 80 Prozent der Worte, in Zusammenhang mit dem Geträumten standen."
Geheimnisse sind auch im Schlaf sicher
In den meisten Fällen können Außenstehende aber gar nicht verstehen, was der Schlafsprecher so von sich gibt - das sei ganz viel Gemurmel aber auch mal Lachen dabei. Dementsprechend müsse man sich auch wenig Gedanken darüber machen, eventuell ein Geheimnis unbewusst im Schlaf auszuplaudern. "Das Gehirn verarbeitet im Schlaf die Erlebnisse des Tages, da werden auch innerliche Dialoge geführt, aber das da jetzt ausgerechnet Geheimnisse im Schlaf verraten werden, ist eher unwahrscheinlich."