Schwimmbagger soll Fische in der Talsperre Seebach retten

Welse, Hechte, Zander, Aale, Karpfen, Schleie, Karausche, Plötzen, Brassen, Gründlinge und Stichlinge - all diese Fischarten sind in teils großer Zahl im Stausee der Talsperre Seebach anzutreffen. Um die 30 Tonnen Fisch sollen sich dort tümmeln, doch es gibt ein Problem. Die Staumauer der Talsperre muss dringend saniert werden und dazu muss das Wasser aus dem Stausee abgelassen werden. 

Eine Mammutaufgabe für den Anglerverein Mühlhausen, der sich zur Aufgabe gemacht hat, große Teile des Fischbestands des Stausees zu retten. 

Provisorischer Damm soll winterfestes Gewässer schaffen


Die erste Maßnahme ist ein provisorischer Damm an der Oppershäuser Königsbrücke. "Der Damm wird etwa 60 Meter lang und wir werden versuchen dahinter eine Wasserhöhe von etwa zwei Metern zu halten", erklärt Wolfgang Wehnemann, der Vorsitzende des Anglervereins. Das so entstehende Gewässer wäre ein winterfestes Refugium für die abgefischten Fische und Muscheln - Voraussetzung ist natürlich, dass der Damm hält. Da der Damm praktisch unter Wasser gebaut werden muss, kann derzeit niemand sagen, ob das Vorhaben gelingt. Sollte etwas schief gehen, greift jedoch eine zweite geniale Maßnahme, die der Verein zur Fischrettung ergreift. 

"Bei diesen Ablass- und Abfischaktionen können nie wirklich alle oder auch nur ein Großteil der Gewässerbewohner gerettet werden. Ein Großteil der Biomasse bleibt im Schlamm", sagt Wehnemann. Genau diesen Umstand will sich der Verein zu Nutze machen. Mit einem Schwimmbagger sollen Restwasserlöcher, die am Grund entstehen, vergrößert werden, so dass die dann einen großen Teil des Fischbestandes halten sollen. 

Ende der Bauarbeiten im Sommer 2023


Wolfgang Wehnemann spricht aus Erfahrung, bereits 2006 sah sich der Verein mit einer ähnlichen Situation am Stausee konfrontiert. "Wir müssen jetzt alles uns mögliche Unternehmen, denn den Fischbestand sonst wieder halbwegs aufzubauen, würde Jahre dauern", mahnt der Vereinsvorsitzende. 

Im Juni nächsten Jahres sollen dann die Arbeiten an der Staumauer abgeschlossen sein. "Das wäre das Beste, was uns passieren kann", sagt Wehnemann. "Da sind die Bäche noch voll Wasser, es kommt noch genug Niederschlag und der Stau hätte schnell eine gute Wasserhöhe für die Fische."

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