Der Kreistag hat entschieden, und das gegen den Willen von Landrat Harald Zanker. Er wollte die Schulen schließen, weil die Schülerzahlen seit Jahren sinken und der Kreis auch noch Haushaltsprobleme hat. Vor Beginn der Sitzung wurde der Kreistag von fast 200 Demonstranten der beiden betroffenen Schulen mit Schildern und Musik in Empfang genommen.
Aufgeheizte Stimmung bei Debatte
Auch im Kreistag kochte die Stimmung teilweise hoch, berichtet CDU-Fraktionschef Klaus Zunke Anhalt im LandesWelle-Interview: "Am Anfang war die Stimmung relativ ausgeglichen. Man hat sich auch im Vorfeld fraktionsübergreifend sachlich nochmal über alles unterhalten. Im Verlauf der Sitzung ist es sehr emotional und auch persönlich geworden, was mir sehr missfallen hat. Das war der Sache nicht dienlich und hätte nicht sein müssen."
Letztendlich wurde der Beschluss zu den angekündigten Schulschließungen mit 29 Stimmen und damit deutlicher Mehrheit im Kreistag abgeschmettert. "Damit hat die Schulnetzplanung bis 2026 Bestand. Dann werden aber die Würfel neu gemischt werden und dann kann es auch sein, dass eine andere Entscheidung kommt", sagt Zunke Anhalt.
Nur Kompromisse können Zukunft sichern
Für den Kreis heißt es deswegen für die Schulen die Ärmel hochzukrempeln und die bestehenden Probleme anzugehen. Im Fall der Förderschule wird über einen Neubau nachgedacht. Hier habe das Schulamt eindeutig festgestellt, dass es im gesamten Kreis sonst kein den Verwaltungsvorschriften entsprechendes Förderzentrum gebe.
Das Gymnasium in Schlotheim hat dagegen jetzt Hausaufgaben, sagt Zunke Anhalt. "Das Gymnasium muss jetzt dafür sorgen, dass es zukunftsfähig wird. Das könnte es werden mit einem Schul-Campus, was ja schon mehrfach diskutiert wurde, es könnte aber auch eine Thüringer Gemeinschaftsschule sein. Hier hätte man wiederum ganz andere Möglichkeiten finanzielle Mittel zu bekommen. Es werden Kompromisse eingegangen werden müssen, damit das Gymnasium auch Bestand hat."