Runderneuerung der Inselbergschanze für zwei Millionen Euro

In der Prachtregion jagt ein sportliches Highlight das nächste: Nach den beiden Weltmeisterschaften im Rennrodeln und Biathlon steht am kommenden Wochenende mit dem Continental-Cup in Brotterode (COC) der wichtigste Skisprungwettbewerb in Thüringen an.

Runderneuerung der Inselbergschanze


Damit diese traditionsreiche Wintersport-Veranstaltung in Brotterode auch künftig stattfinden kann, haben Landkreis, Stadt und Wintersportverein in den vergangenen Monaten und Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt. Mittlerweile steht fest: Die „Alte Dame“, wie die Brotteröder ihre Inselbergschanze liebevoll nennen, bekommt nicht nur ein Facelifting, sondern die dringend benötigte Runderneuerung in Form eines Ersatzneubaus. Der Coup dabei – und deutschlandweit wahrscheinlich einmalig im Sportbereich: Die rund zwei Millionen teure Investition wird zu 95 Prozent ohne Steuergeld gestemmt.

„Ich möchte insbesondere unseren Kreistagsmitgliedern danken, die dieses Neuland mit uns gemeinsam betreten und natürlich unserem Projektverantwortlichen und Kämmerer im Landratsamt, Christoph Zimmermann, als Architekten dieses Finanzkonzeptes“, so Landrätin Peggy Greiser. „Was das Land nicht hinbekommt, das schafft unser starker Landkreis. Wir brauchen in unserer Prachtregion nicht nur eine Wintersporthochburg, sondern auch starke Talentleistungszentren, die den Nachwuchs an den Leistungssport heranführen. Und unsere Talente brauchen Vorbilder und Events, wie das in Brotterode.“

Umbau soll nach dem COC-Springen 2024 beginnen


Zunächst hatte der Landkreis auf eine Förderung vom Thüringer Sportministerium gehofft. In diesem Fall hätte sich auch das Wirtschaftsministerium des Freistaats fördertechnisch in die Spur gemacht, damit die Schanze auch touristisch ertüchtigt werden kann. „Wir haben dann leider Anfang 2022 vom Sportministerium eine finale Absage erhalten“, so Greiser. Somit sprang auch das Wirtschaftsministerium ab, denn Prämisse hier war, dass das Sportministerium ebenfalls die Ampel auf Grün schaltet. In der Folge liefen viele Gespräche mit der Stadt, dem WSV Brotterode, Planern, dem Ski-Weltverband FIS und Deutschen Skiverband. Am Ende konnte man die ursprünglichen Investitionskosten von rund 5,4 Millionen Euro (inklusive touristischer Ausrichtung) deutlich reduzieren und das Projekt auf die notwendigen Maßnahmen konzentrieren, damit das Zertifikat für die künftige Austragung von COC- aber auch Weltcup-Springen gesichert ist.

„Ziel ist es, perspektivisch auch einen A-Weltcup der Damen in Brotterode auszurichten“, sagt Projektsteuerer Christoph Zimmermann. „Damit würden wir auch Fernsehgelder und eine noch größeren Werbeeffekt für die Region generieren. Aktuell liegen die geplanten Investitionskosten bei zwei Millionen Euro, die Stadt trägt dabei einen Eigenanteil von 100.000 Euro. Der Umbau soll nach dem COC-Springen 2024 beginnen und noch im selben Jahr fertiggestellt werden. Der Zuschuss des Landkreises erfolgt zunächst, je nach Investitionsfortschritt, aus dem Kreishaushalt, in der Folge wird dieser durch Zinserträge aus der Stiftung „Meininger Kliniken“ – einer kommunalen Stiftung des Landkreises – refinanziert.

COC mit "Kultstatus"


Künftiger Betreiber der Schanzenanlage wird die Tourismus GmbH Brotterode, die wiederum Gewinne, beispielsweise aus der Ausrichtung eines A-Weltcups, an die Stiftung „Meininger Kliniken“ abführen muss. „Die Springen sind mit mehr als 6.000 Zuschauern vor Corona das Highlight der gesamten Continental-Cup-Serie schlechthin gewesen.

Bei Skisprungfans aus der Region hat der COC in Brotterode längst Kultstatus“, sagt Landrätin Peggy Greiser und lädt Fans aus nah und fern ein, den Spitzensport am Samstag und Sonntag live an der Inselbergschanze zu verfolgen. „In Brotterode kann man die Weltmeister und Olympiasieger von morgen hautnah erleben“, empfiehlt die Landrätin. „Karl Geiger, Stefan Kraft, Markus Eisenbichler, Severin Freund – alle haben hier ihre ersten Erfolge gefeiert“, sagt Greiser. Dabei können sich die Zuschauer stets auf eine hervorragende Organisation verlassen. „Der COC wird von einem der rührigsten Thüringer Wintersportvereine, dem WSV Brotterode, mit unzähligen ehrenamtlichen Helfern organisiert.“ Ihnen gelte großer Dank für die Ausrichtung dieses tollen Events.

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