Sie ist maximal 6 Wochen alt, rund 200 Gramm schwer und hat es Faustdick hinter den Ohren - das kleine Kätzchen vom Schleizer Altmarkt, das drei Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr und einen Mitarbeiter der Schleizer Tierrettung am Donnerstag über 2 Stunden lang beschäftigte.
Zur Tier-Notrettung wurden die Kameraden von der Rettungsleitstelle am Morgen um 07:23 Uhr alarmiert. Im Motorraum eines Autos war nach Zeugenangaben die kleine Katze verschwunden und miaute, als die Einsatzkräfte den Motorraum öffneten.
Zunächst war die Idee, Verkleidungsteile zu entfernen, um dann die kleine Katze zu retten. Das klappte nicht, weil sie zu weit unter dem Motor verschwunden war. So kamen nun zwei Hebekissen der Feuerwehr zum Einsatz, um das Fahrzeug schadfrei anzuheben und die Motorverkleidung abbauen zu können.
Noch während der Demontagearbeiten der Motorverkleidung sprang die kleine Katze hervor und flüchtete unter das Auto daneben - natürlich unter die Motorverkleidung. Also bauten die Einsatzkräfte die Hebekissen um und hoben im zweiten Versuch den Honda an. Doch irgendwie schien das Wollknäuel ihren Rettern nicht zu trauen und rannte erneut davon unter einem Dacia, ca. 70 Meter weit entfernt.
Dort saß die Mietz dann gemütlich auf dem Nachschalldämpfer der Auspuffanlage und ließ sich zwar dort fotografieren, aber eben nicht retten. So scheiterte der Versuch Nummer drei mit dem Ergebnis, dass das kleine Kätzchen wieder im Motorraum des zweiten Autos saß. Diesmal wollten die Einsatzkräfte alles richtig machen und versperrten alle Fluchtwege mit rund 20 Sack Ölbindemittel. Auch Rettungsversuch Nummer vier scheiterte, denn das kleine, flinke Kätzchen fand wieder ein kleines Loch für die Flucht. Nun saß das Kätzchen saß im Motorraum eines Volkswagens.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schleiz suchten zunächst mit ihren Blicken die Umgebung ab, ob vielleicht die Fernsehsendung "Verstehen Sie Spaß" gerade eine neue Folge dreht. Zusammen mit einem Beamten der Polizei wurde nun der Halter des VW ermittelt. Noch bevor der Wagen von einer Bekannten des Fahrzeughalters geöffnet wurde, waren sich die Einsatzkräfte einig, der fünfte Versuch musste der letzte sein. Diesmal saß das Kätzchen unter der Batterie des Autos, einer Stelle, wo man von oben nicht ohne Weiteres herankam. Nach der Demontage von ein paar Anbauteilen konnte ein Kamerad mit der Hand das zitternde Wollknäuel ertasten und vorsichtig herausheben.
Die kleine Geschichte bekam dann noch ein Happy End. Die junge Frau, die das Auto öffnete, übernahm dann auch gleich das kleine Kätzchen in Ihre Obhut und nennt es nun liebevoll: Hilde.
Na dann, alles Gute!
(red/Ronny Hofmann)
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