Wann besteht erhöhte Gefahr für Wildwechsel?
Laut des ADAC machen Wildunfälle fünf Prozent aller Verkehrsunfälle in Deutschland aus. Dabei sterben nach Angaben des Deutschen Jagdverbands jährlich mehr als eine Millionen Tiere.Die Gefahr von Wildwechsel auf den Straßen ist in der Paarungszeit der Rehe besonders hoch. Diese ist in Thüringen zwischen Ende Juli und Mitte August. Man bezeichnet sie als ‚Blattzeit‘. Der Name kommt von dem Begriff ‚Blatten‘: So nennt man es, wenn eine Jägerinnen oder ein Jäger den Lockruf von Ricken (weibliche Rehe) nachahmt, um einen Rehbock anzulocken.
In dieser Zeit sind Rehe auch tagsüber sehr aktiv, vor allem die Böcke sind stetig auf der Suche nach paarungswilligen Weibchen. Hat der Bock dann eine Ricke gefunden, kann es vorkommen, dass er sie über Kilometer vor sich hertreibt. Dabei vergessen beide dann alles um sich herum und so kann es passieren, dass der Bock das Weibchen auch mal auf eine Straße treibt.
Was ist in der Blattzeit zu beachten?
Wenn es dann doch passiert, dass ein Reh vor ein Auto auf die Straße läuft, sollte man versuchen kontrolliert und so früh wie möglich abzubremsen. Ausweichen ist meist die schlechteste Idee, weiß Horst Sproßmann, Pressesprecher von Thüringen Forst:
„Wenn man tatsächlich in solch eine Situation kommt, keines Falls versuchen mit riskanten Fahrmanövern einem Reh auf der Fahrbahn auszuweichen. Da kann man schlimmsten Falls in den Gegenverkehr geraten und einen noch schwereren Unfall herbeiführen.“Um Menschenleben zu schützen, ist es in einem solchen Fall also besser, den Zusammenprall mit dem Reh zu riskieren, als unkontrolliert auszuweichen.
Sollte es aber dennoch gelingen, vor dem Reh zum Stehen zu kommen, ist es ratsam das Fernlicht auszuschalten. Dieses führt dazu, dass die Tiere im Lichtkegel stehen bleiben. Zusätzliches Hupen sollte das Reh erschrecken, sodass es davonläuft. Man sollte aber stets bedenken, dass ein Reh selten alleine kommt. Also gilt auch auf der Weiterfahrt besondere Vorsicht.