Alte Gewohnheiten laufen unbewusst ab
Das Hauptproblem mit alten, schlechten Gewohnheiten ist, dass diese sich über Jahre eingeschliffen haben und meist unbewusst ablaufen – so wie etwa 95 Prozent unserer Handlungen, sagt Rainer Behnke, Mentaltrainer bei der Maik Lärz Akademie in Gotha: „So wie wir automatisiert zur Zigarette greifen, ist zwar dann in den 5 Prozent gesagt, "Ich hör jetzt auf", aber in den 95 Prozent, da sagt irgendein Teilchen in mir: "Na, jetzt ist es vielleicht doch wieder gut, eine zu rauchen – du hast vielleicht gerade Stress oder möchtest jetzt wieder in Gesellschaft sein..." – und das eben aufzulösen, da muss man wirklich sehr stark gewillt sein – und da scheitern die meisten dran.“ Um also wirklich etwas an seinen Gewohnheiten ändern zu können, muss man es auch zu 100 Prozent wollen.Sich das Ziel immer vor Augen halten
Doch was kann man tun, um seine neuen, guten Vorsätze auch wirklich umzusetzen? Ein Tipp vom Motivationscoach: sich die Vorteile ganz bewusst verinnerlichen. „Was bringt mir das denn, was ist denn die positive Absicht dahinter, dass ich jetzt aufhöre mit rauchen? Das heißt: Ich kann wieder besser atmen, ich kann wieder länger Sport machen, ich komme die Treppen vielleicht wieder besser hoch“, sagt Rainer Behnke. Auch hilfreich: sich innerlich auszumalen und vorzustellen, wie es sich anfühlen würde, wenn man sein Ziel erreicht hat. Wie gut würde es mir gehen, wenn ich es wirklich geschafft habe? Wie stolz wäre ich auf mich selbst? Dafür können Sie auch gerne Motivationsposter erstellen und aufhängen, um Ihr Ziel immer vor Augen zu haben: DA will ich hin!Nach und nach auf das Ziel hinarbeiten
Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar keinen Alkohol mehr zu trinken, sind ziemlich große Ziele und oft nicht so schnell zu erreichen. Daher kann es helfen, sich das Ziel zunächst in kleinere Teilschritte aufzuteilen: Ich rauche nur noch eine Zigarette am Tag oder trinke nur noch alle 2 Wochen ein Glas Wein – und versuche es nicht von Heute auf Morgen. „Das Gehirn braucht meistens so 30 Tage, bis es sich an etwas Neues gewöhnt hat und das auch integriert hat – und wenn ich das so in Teilziele aufgliedere und diese Teilziele in Schritten erreiche, hab ich auch immer dieses direkte Feedback: "Es funktioniert!" Und damit stellt sich auch wieder dieses Erfolgserlebnis ein“, so Mentaltrainer Rainer Behnke. Wichtig also: dranbleiben, bis die neue Gewohnheit völlig selbstverständlich geworden ist.Ziele möglichst konkret formulieren
Wenn Sie sich zum Beispiel vorgenommen haben, ab sofort mehr Sport zu treiben, dann ist das zwar ein toller Ansatz, allerdings ziemlich unkonkret. Besser: sich vornehmen, ab sofort beispielsweise 3-mal die Woche eine halbe Stunde joggen zu gehen – legen Sie möglichst konkrete Ziele fest! Schreiben Sie sich Ihre Joggingrunden am besten fest in den Kalender, dann ziehen Sie es auch wirklich durch – oder, noch besser: Verabreden Sie sich mit Freunden zum Joggen! Gemeinsam fällt es oft leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden. Übrigens: Etwas in seinem Leben verändern kann man immer – nicht nur zu Neujahr, sondern auch an jedem anderen Tag im Jahr, meint Rainer Behnke: „Wenn ich das möchte und die Entscheidung treffe, dann hab ich sie getroffen und dann zieh ich sie durch.“ In diesem Sinne: viel Erfolg beim Durchhalten!