Paukenschlag im Mordfall Ramona! Weil die Ermittler Beweise gesammelt hatten, die vor Gericht gar nicht verwendet werden dürfen, ist der 76-Jährige Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft frei gekommen. Das Oberlandesgericht in Jena hatte den Haftbefehl gegen den 76 Jahre alten Verdächtigen aufgehoben. Doch die Freiheit war nur von kurzer Dauer:
Der 76-jährige Tatverdächtige im Jenaer Mordfall Ramona ist erneut festgenommen worden. Mit dem Fall Ramona hat dies jedoch nichts direkt zu tun. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hatte den erneuten Haftbefehl beantragt - weil der 76-Jährige gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll. Er war vor 20 Jahren in Schweinfurt wegen Kindesmissbrauchs zu 15 Jahren Haft verurteilt worden und später unter noch geltenden Auflagen freigekommen. Nun wurde bekannt, dass der Mann gegen ein Kontaktaufnahmeverbot zu Mädchen verstoßen haben soll. Deshalb die erneute Wende in dem Fall - nachdem der Mann gerade erst im Zusammenhang mit dem Mord an Ramona aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.
Polizisten konstruieren Story um Täter zu überführen
Polizisten sollen eine komplizierte Geschichte konstruiert haben, um an Täterwissen zu kommen. Dafür traten sie laut Gericht als Verdeckte Ermittler auf. Sie sollten so getan haben, als wollten sie den Mann für einen Mädchenhändlerring anwerben. Damit haben die Ermittler ihre Befugnisse überschritten, die Aussagen sind nicht verwertbar. Der Mann kommt frei, obwohl er schon in den 1990ern als Verdächtiger galt. Unklar ist, ob die Staatsanwaltschaft den Mann jetzt überhaupt noch anklagen kann oder wird. Die 10-jährige Ramona war 1996 in Jena verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später in einem Wald bei Eisenach gefunden.
