Lüften, aber richtig! - Das sagt die Expertin

Jetzt im Herbst haben wir es am liebsten drinnen gern muckelig warm und gemütlich, wenn es draußen stürmt und regnet. Im Büro oder im Aufenthaltsraum führt das aber jetzt auch immer wieder zu hitzigen Diskussionen: Wann macht man die Fenster mal zum Lüften auf, wenn der eine Kollege fast erstickt, der andere aber beim ersten Anzeichen von "Durchzug" schon die nächste Krankschreibung vorbereitet? 

Früher wurde weniger gelüftet 


Wie viel Lüften ist richtig und gesund? Das haben wir bei Dorothea Galandi nachgefragt. Sie ist Energieexpertin bei der Thüringer Vebraucherzentrale und sagt, heute ist richtiges Durchlüften sogar wichtiger, als früher: "Sofern Sie in einem modernen oder sanierten Gebäude sind, müssen sie tatsächlich regelmäßig lüften. Die Luftfeuchtigkeit, die entsteht, in dem wir uns einfach nur in einem Raum aufhalten und atmen, muss raus. Früher hatte man Undichtheiten in der Gebäudehülle, da zog es von alleine durch, da musste man nicht so aufpassen. Heute haben wir eine dichte Gebäudehülle, um möglichst viel von unserer kostbaren Wärme zu konservieren, das heißt aber auch, dass wir regelmäßig selbst für den Luftaustausch sorgen müssen."

Faustregel: Einmal in der Stunde Fenster auf!


Wie und wann dann am besten die Fenster aufgemacht werden sollten, hängt von den Außenbedingungen ab, erklärt die Expertin. Sind die Temperaturen außen und innen relativ nah beieinander, empfiehlt es sich die Fenster längere Zeit auf Kipp zu stellen, denn hier braucht der Luftaustausch etwas länger. An einem kalten Wintertag empfiehlt es sich die Fenster einmal kurz weit aufzumachen. Bereits wenn man merkt, dass es im Raum kalt wird, ist genügend Luft ausgetauscht worden. 

Hygrometer und CO2-Ampel als Hilfsmittel 


"Früher hat man gesagt, morgens, mittags und abends zu lüften, reicht für den Tag aus. Heute würde ich empfehlen, jede Stunde einmal das Fenster kurz aufzumachen", sagt Galandi. "Ein sehr gutes Hilfmittel ist ein Hygrometer, das man im Raum aufstellt - bei einer Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent heißt es dann zu lüften. Gerade in Großraumbüros gibt es jetzt aber oft auch schon CO2-Messgeräte, bei denen man sehr gut sieht, wann die Luft verbraucht ist." 

Nicht bei jedem kurzen Fensteröffnen muss übrigens gleich die Heizung ausgestellt werden. Beim kurzen Stoßlüften, ist es effektiver, die Heizung auf dem aktuellen Thermostat-Wert zu belassen und nur beim längeren Lüften abzudrehen.

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