„Der längste Orchestergraben der Welt“
Die Idee sei aus dem Projekt „Bewegtes Land“ entstanden, erzählt Jörn Hintzer von Datenstrudel. Vor zwei Jahren organisierte der Filmemacher und Professor an der Bauhaus Universität zusammen mit seinem Künstlerpartner eine ganze Theateraufführung entlang der Gleise. Das habe man gerne wiederholen wollen, sagt Hintzer, aber der Aufwand sei einfach zu hoch. „Deshalb haben wir uns für eine akustische Lösung entschieden und gesagt, wir geben ein Zugkonzert“.
Alles was man braucht, ist ein Radio
Etwa 200 Musiker positionieren sich dafür entlang einer Strecke von zweieinhalb Kilometern. Auf Feldern, Wegen und sogar auf eigens dafür errichteten Hebebühnen. Man könne „akustische Ostereier suchen“, so der Künstler. Gespielt wird die "Ode an die Freude". Damit man diese auch hört, braucht man ein UKW-fähiges Radio, über das wird das Konzert in den Zug übertragen. Diese kann man sich auch an extra eingerichteten Verteilerstationen an den Start- und Endbahnhöfen ausleihen. Daneben brauchen Sie nur noch eins: eine gültige Fahrkarte, die ist nämlich gleichzeitig auch die Konzertkarte.
Konzerttermin ist Samstag der 07.03.2020
Los geht es von Weimar aus um 13:04 Uhr oder von aus Jena um 13:08 Uhr. Insgesamt zwölf Konzerte wird es an diesem Tag geben.
Zeit zum ausgedehnten Zuhören hat man aber kaum, jedes Konzert dauert nur etwa eine Minute, dann ist der Zug auch schon vorbeigerauscht. „Wir haben nicht nur den längsten Orchestergraben der Welt, wir sind auch das schnellste Konzert“, sagt Hintzer.