Landrat ruft Katastrophenfall aus

Der große Waldbrand am Bleiloch-Stausee in Südostthüringen ist noch immer nicht gelöscht. «Immer wieder gibt es Glutnester, die der Wind weiter anfacht», sagte ein Sprecher des Lagezentrums heute Morgen.

Wegen des immer wieder aufflammenden Brandes in einem steilen Waldgelände am Heinrichstein hatte der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann (CDU), am Dienstagnachmittag den Katastrophenfall ausgerufen. Er sagte, die Feuerwehrleute aus Saalburg-Ebersdorf, Bad Lobenstein, Schleiz, Wurzbach, Hirschberg, Triptis, Tanna, Gefell, Blankenstein, Remptendorf, Dobareuth sowie weiteren Orten der Region und aus dem benachbarten Unterfranken (Töpen, Lichtenberg, Selb) hatten schon seit Ostersonntag mehrfach stundenlang löschen müssen und seien nach der langen Einsatzzeit erschöpft. Es würden jetzt Einsatzkräfte von außerhalb des Saale-Orla-Kreises benötigt, erklärte Klaus Mäder, Leiter des Fachdienstes Öffentliche Ordnung im Landratsamt

Ein Löschhubschrauber der Polizeistaffel aus Würzburg war gestern am frühen Abend an der Brandstelle eingetroffen und hatte bis zum Einsetzen der Dunkelheit gelöscht. Das Technische Hilfswerk sorgt derzeit für die Beleuchtung der Einsatzstelle. Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren werden auch über Nacht ständig an der Brandstelle löschen und Brandwache halten. Die Löscharbeiten bei windigem Wetter gestalteten sich laut Katastrophenstab im Landratsamt wegen der Hanglage äußerst schwierig. 

Das Feuer an dem aufgestauten See der Saale war erstmals am Ostersonntag auf 2000 Quadratmeter Fläche ausgebrochen und am Montagnachmittag zunächst gelöscht gewesen. Wind fachte den Brand am Dienstag wieder an.

Menschen waren laut Landratsamt nicht in Gefahr, Anwohner sollten aber wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen halten. Über dem bei Wassersportlern und Camping-Freunden beliebten Bleiloch-Stausee stand am Dienstag eine weithin sichtbare Rauchwolke.

Auch die Kriminalpolizei beschäftigt der Brand, sie ermittelt in alle Richtungen. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, sagte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Saalfeld am Dienstag. Nach Polizeiangaben hatten Zeugen kurz vor Ausbruch des Feuers ein knallartiges Geräusch gehört.

Ein Sprecher der Polizei sagte uns, der Brand sei unter Kontrolle. Es werde aber weiter Brandwache gehalten, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass es wieder aufflammt.












Fotos: Facebookseite Feuerwehr Schleiz

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