Kreisjagdverband Weimar unterstützt Kitzrettung

Rehkitzen drohen viele Gefahren. Doch eine besondere droht jedes Jahr im Frühjahr: die landwirtschaftliche Mähmaschine. Die erste Mahd wird für tausende Jungtiere, die es sich im hohen Gras gemütlich gemacht haben, jedes Jahr zur tödlichen Falle. Die Jagdverbände suchen Möglichkeiten die Tiere zu retten – und setzen dabei auch auf neue Technologien.

Kitzrettung = Tierschutz


Landwirtinnen und Landwirten bleibt vegetations- und witterungsbedingt nur ein relativ kleines Zeitfenster, um ihre Wiese zu mähen. Ende Mai rückt der erste Schnitt im Grünland näher und damit stellt sich auch wieder die Frage nach effektiven Methoden zum Schutz von Wildtieren während der Mahd. Besonders junge Rehkitze sind gefährdet, weil sie mit dem bloßen Auge im hohen Gras meist nicht sichtbar sind und diese bei drohender Gefahr nicht flüchten, sondern in der Deckung des hohen Grases verharren – und deshalb nicht selten den Mähmaschinen zum Opfer fallen. Daher spielt das Thema Kitzrettung aus Tierschutz-, aber auch aus Gründen der Futterhygiene, da das gemähte Gras als Tierfutter eingesetzt wird, eine große Rolle. Ein Interesse daran haben die Landwirte, unterstützt werden sie auch von Jagdverbänden.

„Bei der Kitzrettung geht’s vor allem um den Tierschutzgedanken“, erklärt Olaf Heinkel, Vorstandsvorsitzender beim Kreisjagdverband Weimar e.V., „Jeder Landwirt ist gesetzlich verpflichtet, den Geboten des Tierschutzes nachzukommen.“
 

Einsatz von Drohnen hilft bei der Kitzrettung


Dabei setzt der Kreisjagdverband Weimar e.V. auf Technik: Mit Drohnen werden die entsprechenden Flächen abgeflogen und nach Kitzen durchsucht. Der Einsatz von Drohnen ist deutlich effektiver und zeitsparender, als bisherige Alternativen, wie beispielsweise die Vergrämung oder Begehung.

Wie ein Drohneneinsatz genau abläuft, erläutert Olaf Heinkel: „Wir vom Kreisjagdverband Weimar haben zwei Drohnenteams und die Drohnenflieger kommen mit Helfern. Die Flächen werden mit den Drohnen abgeflogen und die Drohnen haben Wärmebildkameras. Gerade frühmorgens sieht man dann, wo die Kitze liegen. Die Helfer fangen die Rehkitze ein, bringen sie in Kisten außerhalb der zu mähenden Flächen. Dann werden die Kitze freigelassen und die Kitze finden wieder zu ihren Rehmüttern, zu den Ricken.“
Um menschlichen Geruch zu vermeiden, nutzen die Helfer Gummihandschuhe und nehmen auch Grasbüschel auf, während sie das Jungtier in die Kisten packen.



(Foto: Kitzrettung, Silvio Anders)

Da der Drohneneinsatz teuer werden kann, bietet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Förderung in Höhe von insgesamt zwei Millionen Euro für das Jahr 2023.

Kitz entdeckt: Was tun?!


Wenn Sie auf den Wiesen und Feldern im Freistaat unterwegs sind und ein Rehkitz entdecken, sollten Sie folgendes beachten bzw. tun:

  • Bitte das Kitz nicht anfassen, die Ricke befindet sich meist in unmittelbarer Nähe. 
  • Nehmen Sie die Hunde an die Leine, gerade wenn Sie an hoch gewachsenen Wiesen spazieren gehen.
  • Wenn Sie davon ausgehen, dass das Kitz in Gefahr ist, kontaktieren Sie bitte die Profis: dazu gehören die entsprechenden Landwirte, Förster, aber auch die Landesjagdverbände.

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