Experten und Betroffene kommen zu Wort
350 Teilnehmer werden vor Ort sein - mehr als tausend sollen online zugeschaltet werden. Selbst einige Betroffene werden zu Wort kommen und ihre Symptome und Erfahrungen schildern - es geht zum Beispiel darum, den Blick zu schärfen, wie das Krankheitsbild genau aussieht, welche Ausprägungen kann es bei Kindern, Erwachsenen und Senioren haben.
Auch die Finanzierung der Forschung und Behandlung soll ein Thema sein. Bisher gibt es laut Ärzteverband Long Covid viel zu wenig Einrichtungen, an die Betroffene überwiesen werden könnten. Die Jenaer dagegen forschen schon seit Jahren an den Spät- und Langzeitfolgen von Covid 19. Sie haben im August 2020 die erste Ambulanz für Betroffene bundesweit eröffnet.
Was man über Long Covid bisher weiß
Nach Angaben der Long Covid Ambulanz in Jena leiden etwa zehn Prozent der Corona-Infizierten Erwachsenen und ein bis zwei Prozent der Kinder an Folgen, die länger als vier Wochen nach der Erkrankung anhalten. Kopfschmerzen, chronischer Husten oder Konzentrationsstörungen gehören zu den Symptomen, aber es gibt wohl noch viel mehr und mesitens sind sie diffus. Einige Tausend Menschen sind den Angaben zufolge über Monate schwer krank, arbeitsunfähig, bettlägerig, können mitunter gar nicht mehr am Alltag teilnehmen. Das Problem ist, dass in vielen Fällen der Ansatzpunkt zur Behandlung fehlt. Studien zeigen, dass bei einer Großzahl der Betroffenen so gut wie keine Veränderungen an Blut, Gehirn oder Organen nachweisbar sind. Die Patienten probierten deshalb viele experimentelle, teils kostspielige Therapien aus, sagte Daniel Vilser, Leiter der Long Covid-Ambulanz für Kinder in Jena. deren Wirksamkeit sein meist nicht unabhängig wissenschaftlich nachgewiesen. Das sehe man kritisch.