Möglichkeiten sind begrenzt
Grundsätzlich könne er die Kündigung verstehen, dass die Gasversorger selbst vor einer schwierigen Situation stehen, da die Gaspreise am Weltmarkt so hoch sind. Der Gasverbrauch der Fabrik ist dabei ähnlich wie in der Glasindustrie sehr hoch. 1,5-1,7 Millionen kWh verbraucht Kahla im Monat, um die Öfen auf über 1000 Grad zu heizen. "Das kann man auch nicht durch Strom ersetzen." Es sei deswegen äußerst schwierig, einen anderen Gaslieferanten zu finden. Sollte das Problem nicht gelöst werden, dann steht das Unternehmen Anfang nächsten Jahres vor dem Aus. Auch andere Maßnahmen, wie zum Beispiel Kurzarbeit, würden nur minimal helfen. Am Ende könnten 150 Mitarbeitende ihre Jobs verlieren.
Gespräche mit Politik
Aktuell versucht Kahla/Thüringen GmbH auf allen Ebenen das Problem zu lösen. So trifft sich Jeschonowski auch mit Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), um die Lage zu lösen. "Es braucht eigentlich eine Versorgungsgarantie für Mittelstand und Großunternehmen von 60-70% des Gasverbrauchs des Vorjahres. Wir haben zusätzlich zum Preisthema ein physisches Versorungsproblem und darüber wird zu wenig geredet. Das muss in die Entscheidung der Politik mit rein.", fordert Jeschonowski.