Josh. - "Von Mädchen und Farben" (VÖ: 26.04.2019)
„Cordula Grün“ von Josh. war 2018 DER Überraschungshit des Jahres.
In seiner Heimat Österreich haben ihm ausverkaufte Konzerte, Platin, Radio-Dauerpräsenz und zwei Nominierungen für die Amadeus Austrian Music Awards, die am 25. April vergeben wurden, beschert.
Aber auch über die österr. Landesgrenzen hinaus haben der Song, sein Video (aktuell mit mehr als 24 Millionen Streams auf youtube) und sein Interpret für Furore gesorgt. Hätte Josh. es also gewollt, er hätte auf Zelt- und anderen Festen das schnelle Geld machen können. Wirtschaftlich verlockend, künstlerisch aus seiner Sicht aber nichts anderes als eine Sackgasse. Weshalb sich sich der sympathische Wiener bewusst gegen diesen Weg entschieden hat, um akribisch und mit viel Herzblut an den Songs seines Debutalbums weiter zu feilen.
„Von Mädchen und Farben“ heißt es und klar ist, es trägt den Titel zu recht. Denn natürlich umgarnt auch hier die verführerische, der (Not)Lüge zugetane „Cordula Grün“ die Männer. Man lernt „Dorothea von früher“ kennen. Erfährt von deren Schwester samt Freund Gunnar, der den potenziell amourösen pubertären Abenteuern des Erzählers mit Dorotheas Schwester im Wege steht. Wie überhaupt die Liebe und Zwischenmenschliches Themen sind, die Josh. bewegenund inspirieren.
In den Songs seines Debuts kommt auch Josh.s Freude am Spiel mit Worten und einer klaren Sprache, die er im Dienste seiner Geschichten einzusetzen versteht, gut zutage. Bewegend geschieht dies im melancholischen „Melodie verlorn“, spielerisch und mit Witz im durch die Nacht irrenden „Viertel drei“ oder in der aktuellen Single „Vielleicht“. Die dort Besungene steht fest am Boden der Vernunft. Allein, dass es zwischen ihr und einem Mann, der nicht ihr Traumprinz und überhaupt ganz anders als sie ist, gefunkt hat, das kann und mag sie schlicht nicht zu verstehen. „Reden“ besticht durch seine genauen Alltagsbeobachtungen einer Beziehung, in der Vertrautes klar aber ohne Fingerzeig bloß gelegt wird. Und entlockt damit allen in einer Beziehunglebenden vermutlich ein Schmunzeln, denn ähnliche Situationen zwischenmenschlichen Zusammenseins hat der eine oder die andre vermutlich ebenfalls bereits erlebt.
„Eskalation“ ist dem Titel zum Trotz eines der emotionalen Highlights des abwechslungsreichen Erstlings. Eine dermassen tiefe Verletzlichkeit, Offenheit und Emotionalität zu zeigen, ohne ins Peinliche oder in den tiefsten Kitsch abzugleiten, wie in diesem erst kurz vor der Fertigstellung des Albums entstandenen Song, erfordert Mut und Können.
Mit „Bei Dir“, einem der ältesten Songs am Album, „Sowieso“(samt in Hamburg entstandenem Video) und „Ich spiel“ sind drei weitere konzerterprobte und den Fans bereits bestens vertraute Lieder zu hören.
Und so lohnt das aufmerksame Hören, entpuppt sich Josh.in den zehn Songs seines Debuts doch als wesentlich facettenreicher,tiefsinniger aber auch augenzwinkender, als ihm die eine oder andere kritische Stimme nach dem Riesenerfolg von „Cordula Grün“ zugetraut hätte.
Live wird man die Songs des Album sowohl in Österreich als auch Deutschland erleben können. Alle Termine dazu finden sie hier.
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