Es ist ein trauriger Gedenktag: heute vor 20 Jahren sind am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 17 Menschen gestorben. Am 26. April 2002 erschoss ein ehemaliger Schüler dort zwölf Lehrer, zwei Schüler, eine Schulsekretärin und einen Polizisten - und anschließend sich selbst. Eine Tat, die ganz Deutschland fassungslos gemacht hat. Und eine Tat, die das Leben von Hunderten Menschen einschneidend geprägt hat.
Podcast beleuchtet die Vorkommnisse vor 20 Jahren
Der Journalist Marcel Laskus von der Süddeutschen Zeitung war 2002 selbst Schüler am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. Er saß in einem Klassenraum, den der Amokläufer zwar betrat, in den er aber nicht schoss. Anlässlich des 20. Jahrestags hat Marcel Laskus mit vielen Beteiligten von damals gesprochen: der Schulleiterin, Lehrern, dem Hausmeister, Schülern, Eltern, Einsatz- und Rettungskräften. Aus diesen Interviews und aus seinen persönlichen Beobachtungen und Erlebnissen hat er den eindrucksvollen Podcast „71 Schüsse“ produziert. Diesen können Sie
hier hören.
Menschen kommen zum Gedenken zusammen
In Erfurt wird mit mehreren Gedenkveranstaltungen an den Amoklauf vor 20 Jahren erinnert. Unter anderem wird es eine Gedenkstunde am Gutenberg-Gymnasium selbst geben. "In diesem Jahr ist der Tag etwas anders als in den Jahren zuvor gestaltet", sagt Schulleiterin Christiane Alt. Mit Teilen ihrer Biografie sollen die Opfer in den Ansprachen genauer portraitiert werden. "Wir haben die Gruppe der aktuellen Schüler, für die ist es ja so ähnlich wie aus dem Geschichtsbuch und wir müssen versuchen, da Leben einzuhauchen in diese Thematik und besonders die Opfer aus ihrer Anonymität rausholen, indem wir über sie erzählen", sagt Christiane Alt.
Fotos von der Gedenkfeier: