Themenwelten von Smalltalk bis Weihnachten
"Klar, wenn man die Gebärdensprache richtig flüssig sprechen möchte, muss man das zwei bis drei Jahre lang intensiv über und einen entsprechenden Kurs belegen", erklärt KomBus-Sprecherin Franziska Gebbensleben. "Aber als kleiner Einblick, um eventuell der schwerhörigen Nachbarin oder jemandem, der nicht hören kann "Hallo" oder "Frohe Weihachten zu sagen, dass können Sie lernen, wenn Sie bei uns regelmäßig Bus fahren."
Nach und nach sollen dann in den Bussen Gebärden unterschiedlicher Themengebiete gekehrt werden. Zum Start drehte sich alles um das Thema "Smalltalk", hinzukommen sollen Städtenamen und Sehenswürdigkeiten aus der Region und natürlich dürfen auch bald weihnachtliche Begriffe nicht fehlen.
Weiterlernen an der Kreisvolkshochschule Saalfeld-Rudolstadt
Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Saalfeld-Rudolstadt, um auf die kulturelle Teilhabe von gehörlosen Menschen aufmerksam zu machen. Mit dem Projekt werden neue Wege geschaffen, Probleme bei der alltäglichen Verständigung zu verringern. Wer neugierig geworden ist, der kann die Grundlagen der Gebärdensprache in einem Kurs an der Kreisvolkshochschule bei Martina Kraus lernen.
Martina Krause ist schon ihr ganzes Leben gehörlos und weiß als Dozentin für Gebärdensprache, worauf es bei der Erlernung ankommt. Denn Gebärdensprache besteht nicht nur aus einzelnen Handzeichen, vielmehr ist es eine visuelle Sprache mit einer eigenen Grammatik und einem vollumfänglichen Vokabular, welche über Jahrhunderte hinweg entstand. Alle Inhalte werden über Hände, Mimik und Oberkörper transportiert. Und natürlich gibt es auch hier dialektale Verfärbungen.
Seit 2002 wird die Gebärdensprache auch in Deutschland als eigene Sprache anerkannt.