Karnevalsbräuche weltweit
1. Mardi Gras in den USA (New Orleans)
Im Süden der USA geht es schon Mitte Januar mit den Karnevals-Feiern los: In New Orleans wird Mardi Grs (deutsch: „Fetter Dienstag“) gefeiert – und zwar bis Faschingsdienstag.
Statt unserer altbekannten Kamelle – in den meisten Fällen Bonbons – werden von den Umzugswagen „Beads“, bunte Ketten mit Glasperlen, geworfen.
Mardi Gras wurde im 17. Jahrhundert von katholischen, französischen Einwanderern eingeführt. Mittlerweile ist Mardi Gras eine Riesenparty auf den Straßen New Orleans.
2. Carnevale di Venezia in Italien
Nicht weniger ausschweifend ist der weltberühmte Karneval in Venedig. Dieser wird traditionell eine Woche vor Aschermittwoch mit dem „Volo dell’Angelo“ (deutsch: „Engelsflug“) eröffnet.
Aber auch schon in den Tagen vorher ist die italienische Lagunenstadt im Ausnahmezustand: Gondelparaden, Maskenbälle, edle Kostüme und die berühmten kunstvollen Masken prägen den Karneval.
Aus aller Welt strömen Menschen deshalb in diesen Tag nach Venedig.
3. Carnaval in Rio de Janeiro in Brasilien
Der wohl bekannteste Karneval findet in Rio de Janeiro in Brasilien statt. Zu Sambarhythmen in bunt schillernden Kostümen pflügen sich die Umzüge durch die Straßen.
Höhepunkt ist die Parade der Sambaschulen, die die Brasilianer im ganzen Land live im Fernsehen verfolgen können: Innerhalb von zwei Stunden muss jede Schule seine bis zu 5.000 Teilnehmer präsentieren. Die Siegergruppe wird anschließend von einer 40-köpfigen Jury gekürt.
4. Basler Fastnacht in der Schweiz
In der Schweiz, in Basel, wird später gefeiert, als im Rest der Welt – und auch anders! Denn am Montag nach Aschermittwoch, wenn überall schon alles vorbei ist, startet um 4:00 Uhr früh der „Morgestraich“. In der Stadt wird überall die Beleuchtung ausgeschaltet und die Fastnachtsgruppen, sogenannten „Cliquen“, übernehmen das Kommando. Das dreitägige Spektakel endet dann am „Ändstraich“, am Donnerstag drauf.
Im Gegensatz zum deutschen Karneval sind die Teilnehmer unmaskiert. – Ausnahme sind die Kinder.
5. Karneval und Fastnacht in Köln, Mainz, Düsseldorf
Deutschland muss sich im weltweiten Vergleich aber auch nicht scheuen: Auch wenn die richtigen Narren schon seit dem 11.11. um 11:11 Uhr feiern, gipfelt die fünfte Jahreszeit in den Rosenmontagsumzügen. Millionen Narren jubeln dem Prinzenpaar und Dreigestirn in den Hochburgen entlang des Rheins zu, vor allem in Köln, Mainz und Düsseldorf. Auf den Motivwagen werden Politiker vorgeführt und die Zugteilnehmer werfen Kamelle, tonnenweise Bonbons, in die Menge, die zum Teil mit Regenschirmen aufgefangen werden.
Thüringer Bräuche: Krawatte abschneiden und Mitbringparty
Auch in Thüringen gibt es ein paar Karnevals- und Faschingstraditionen. Beim Karnevalsclub Kloster in Bad Salzungen zum Beispiel findet zum Weiberfasching traditionell eine Mitbringparty statt. Clubmitglied Juliane Schmidt: „Bei uns dürfen die Gäste ihre Getränke selber mitbringen. Das auch ohne Limit. In den letzten Jahren hat sich das tatsächlich so entwickelt, dass die Leute mit Bollerwagen kommen und ihre Getränke mitbringen. Und die Weiber sind im Saal dann nicht mehr zu halten.“
Aber natürlich gibt es auch ein Prinzenpaar beim Karnevalsclub Kloster. Und um das wird jedes Jahr ein großes Geheimnis gemacht. „Da laufen dann auch immer interne Wetten, wer’s denn dieses Jahr ist. Dieses Jahr haben wir uns dem Rheinland angenommen und haben das erste Jahr ein Dreigestirn. Sprich: Wir haben Prinz, Bauer und Jungfrau – alles von Männern besetzt“, erklärt Juliane Schmidt die Tradition.
Karnevals- und Faschingsumzüge am Wochenende
Die wohl bekannteste und größte Tradition ist wohl aber die des Karnevals- und Faschingsumzuges. Auch dieses Jahr finden am Wochenende vor Rosenmontag und am Rosenmontag selbst viele Umzüge in ganz Thüringen statt.
Eine komplette Auflistung finden Sie hier.