Fahren ab 15 im E-Flitzer ist in Gera voller Erfolg

„Klein, intelligent, mobil, innovativ“ - Nach der Elektro-Shuttlebus-Initiative („EMMA“) und dem Aufbau einer Elektrositzroller-Station („ELMO“) für Senioren ist „KIMI“ das dritte Pilotprojekt, dass die Verkehrswende in Gera voranbringen soll.

Die Idee: Jugendliche ab 15 Jahren, die im Besitz eines Roller-Führerscheins (Klasse AM) können sich für kleine Touren einen Elektroflitzer - namentlich einen Opel Rocks-e - an zwei Standorten in der Stadt kostenlos ausleihen. Seit Sommer letzten Jahres läuft die zunächst auf sechs Monate begrenzte Initiative. Initiiert wurde das Projekt von TAG Wohnen gemeinsam mit der Fischer Academy und dem Autohaus Exner in Gera. 

Großes Interesse nicht nur von Jugendlichen 


Die Erfahrungen in diesem Testzeitraum waren sehr positiv, berichtet Mike Fischer, Chef der Fahrschule "Fischer Academy": "Wir hatten mehr als 100 Buchungen für das Fahrzeug, das ging hier rein und raus. Es waren auch nicht nur Jugendliche die zum Probieren kamen, auch Ältere haben sich bei uns für diese Form der Mobilität interessiert."

Für Mike Fischer sind die kleinen, auf  45 km/h gedrosselten Elektroflitzer auch beruflich interessant. "Dadurch, dass die AM ja eigentlich eine reine Zweirad-Klasse ist, findet die Fahrschul-Ausbildung bisher auch nur auf Mopeds statt. Wir integrieren jetzt, genau aufgrund dieser Fahrzeuge, zusätzlich zum Moped auch ein paar Fahrstunden im Elektro-Mobil auf vier Rädern." 

Er könne sich beispielsweise gut vorstellen, dass eventuell ein einmal angeschafftes Fahrzeug, wenn der Enkel es nicht mehr benötigt, irgendwann gut von den Großeltern für innerstädtische Touren genutzt werden könnte, verrät Fischer. Immerhin fährt beispielsweise der Rocks-e mit eine Ladung etwa 70 Kilometer. 

Azubis organisieren Projekt


Ein weiterer Schwerpunkt von "KIMI" war, dass es ein Projekt von jungen Menschen für junge Menschen sein sollte. "Das ganze Projekt, und das war ja auch mit das spannende, haben unsere Azubis und die Azubis der TAG Wohnen begleitet. Die haben die App entwickelt, sie haben den Verleih und die technische Einweisung organisiert und sie haben auch die Lademöglichkeiten koordiniert. Unterm Strich kann man sagen die Auszubildenden sind enorm an dem Projekt gewachsen", schwärmt Fischer. 

Einen Unfall hat es mit den "KIMI"-Flitzern übrigens beim Test bisher nicht gegeben. 

Ende Februar endet das Projekt, für das es in Gera leider zunächst keine Weiterführungspläne gibt - "KIMI" soll zunächst in einer weiteren Stadt ausprobiert werden. Wo, das ist derzeit noch nicht bekannt.

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