Arbeitslose durch Corona
Seit Beginn der Coronakrise im März haben 14.000 Menschen in Thüringen ihre Arbeit verloren. Seitdem stieg auch die Zahl der Arbeitslosen von Monat zu Monat. Im Juli vermeldet die Landesarbeitsagentur erstmals weniger Arbeitslose als im Vormonat. 70.300 Thüringer und Thüringerinnen waren im Juli arbeitslos gemeldet. Das waren 300 weniger als noch im Juni. Allerdings sieht man die Auswirkungen der Coronakrise im Jahresvergleich immernoch sehr deutlich: Im Vergleich zum Juli des Vorjahres sind 12.200 mehr Arbeitslose in Thüringen gemeldet.Wieder mehr Stellen auf dem Arbeitsmarkt
Auf der anderen Seite kommt wieder Bewegung in denArbeitsmarkt. Es wurden nicht nur weniger Arbeitslose gemeldet, sondern auch mehr Menschen fanden wieder eine feste Anstellung. Knapp 4300 neue Stellen wurden gemeldet. Auch die Zahl der Kurzarbeitermeldungen ging im Vergleich zum Vormonat zurück.Erste Hochrechnungen besagen, dass im April diesen Jahres 137.000 Kurzarbeiter in Thüringen von der Coronakrise getroffen wurden. Im Juli waren es lediglich 200 neue Anzeigen, die 2.400 Beschäftigte umfassen. Die genaue Zahl der Kurzarbeiter für die Monate nach April müsse noch ermittelt werden.
Prognosen für den Herbst
Der Geschäftsführer der Landesarbeitsagentur, Markus Behrens, rechnet damit, dass die Coronakrise lange Zeit ihre Auswirkung auf den Arbeitsmarkt zeige. Möglich sei es, dass es mehrere Jahre dauere, bis die Zahl der Arbeitslosen wieder vergleichbar mit den Zahlen vor dem Lockdown Ende März wären.Stephan Fauth, Geschäftsführer des Verbandes der Wirtschaft, bescheinigt der Thüringer Wirtschaft unterdessen, dass sie einen zweiten Lockdown im Herbst nicht verkraften könne. Erst dann würde sich zeigen, wie gut die Konjunkturpakete der Bundesregierung in der Coronakrise gewesen seien.