Für Opfer kam jede Hilfe zu spät
Am frühen Samstagabend war ein Autofahrer mit seinem Wagen in den Gegenverkehr geraten und dort mit zwei Autos zusammengestoßen. Die beiden entgegenkommenden Autos fingen daraufhin Feuer und brannten aus. Für fünf junge Menschen - drei Männer und zwei Frauen im Alter von 19 Jahren - sowie einen 60 Jahre alten Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Sie verbrannten in ihren Fahrzeugen. Auch ein 44 Jahre alter Insasse in dem unfallverursachenden Auto überlebte den Crash nicht.
Der mutmaßliche Unfallverursacher ist einer von drei Schwerverletzten, die derzeit im Krankenhaus behandelt werden. Er konnte der Polizeisprecherin zufolge bislang noch nicht vernommen werden. Der 45-Jährige hatte nach Angaben der Polizei keine Fahrerlaubnis. Wieso der Mann seinen Führerschein abgeben musste, dazu wurden keine Angaben gemacht. Klarheit über seinen möglichen Alkoholkonsum zum Unfallzeitpunkt soll das Ergebnis einer Blutentnahme bringen, das am Montagvormittag aber laut Polizei noch nicht vorlag.
Zeuge sah Auto-Insassen Alkohol trinken
Nach Informationen der «Ostthüringer Zeitung» geht die Polizei auch einem Hinweis nach, wonach sich die drei Männer in dem unfallverursachenden Auto vor dem verheerenden Zusammenstoß betrunken haben könnten. Es habe sich ein Zeuge gemeldet, der ausgesagt habe, er habe auf einem Supermarkt-Markplatz wenige Kilometer vom Unfallort entfernt drei Personen gesehen, die harten Alkohol getrunken hätten und dann weggefahren seien. Die Beschreibung der Männer vom Parkplatz soll auf die im Unfallfahrzeug passen. Die Polizei wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Ermittelt wird wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Alle Unfallopfer kommen aus Thüringen.
Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve. Nachdem die Bundesstraße 247 mehr als einen Tag lang gesperrt blieb, wurde sie am Sonntagabend wieder für den Verkehr freigegeben. Allerdings wurde die Höchstgeschwindigkeit vor der Unfallstelle nun herabgesetzt, wie die Polizeisprecherin sagte.
Einsatzkräfte werden seelsorgerisch betreut
Für die eingesetzten Rettungskräfte und Polizisten stehen weiterhin Seelsorger als Ansprechpartner bereit. «Ein tödlicher Unfall von diesem Ausmaß lässt sich schwer in Worte fassen», sagte der Einsatzleiter und Stadtbrandmeister von Bad Langensalza, Steven Dierbach. 19 Feuerwehrleute waren neben Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. «Die Einsatzkräfte wollen Menschenleben retten. Das Schlimmste war, das sie für sieben Leute nichts mehr tun konnten.»
(dpa)