Kosten zu hoch - Planung zu kurz
„Wir waren in Größenordnungen zu einer finanziellen Unterstützung des Umzugs bereit, mehr ging nicht“, so Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Der kommunale Zuschuss hätte letztlich rund 100.000 Euro betragen, das reichte noch nicht aus. Die GEC beziffert die Gesamtkosten für den Umzug mit rund 150.000 EUR.
Dennoch hatten Stadt und GEC nicht ausschließlich schlechte Nachrichten für die Erfurter Faschingsfreunde im Gepäck. Es sei der Stadt wichtig, die Tradition des karnevalistischen Treibens vor Rosenmontag nicht abreißen zu lassen, hieß es im Rathaus. Deswegen soll das bunte Treiben am Rosenmontag auf einen zentralen Ort verlagert werden. Auf dem Domplatz wird es eine würdige Veranstaltung geben, mit Bühne und Programm, Veranstalter ist die Stadt Erfurt. Mit dabei sein sollen die Vereine der GEC, die auf einer Bühne die Gelegenheit haben sollen, sich ihrem Publikum zu präsentieren.
Zukunftsfähiges Konzept gesucht
Bausewein erklärt die Lage folgendermaßen: „Die Absage des Umzugs durch die GEC ist eine Vernunftsentscheidung. Wir werden jetzt das Geld selbst in die Hand nehmen und gemeinsam mit der GEC einen Festtag auf die Beine stellen, der der Brauchtumspflege würdig ist und den Karnevalisten etwas Stimmungsvolles bietet. Das wird zeitlich sportlich, aber wir bekommen das hin!“
Ob karnevalistischer Festtag oder Altstadtfest über mehrere Tage – fest steht, dass die Veranstaltung ab 2024 in Verantwortung der Stadt durchgeführt wird. „Wir werden ergebnisoffen gemeinsam mit der GEC ein Konzept entwickeln“, so Kulturdezernent Dr. Tobias Knoblich. Dabei käme es darauf an, kreativ zu sein und zu schauen, was geht und wie es bei den Karnevalisten und den Erfurtern ankommt. Der Domplatz als Veranstaltungsort sei ebenso eine Idee wie eine Ankopplung an den Rathaussturm. Knoblich weiter: „Wir werden gemeinsam eine Variante finden, die Tradition und Brauchtum hochhalten und das auf angemessenem Niveau und mit Blick in die Zukunft.“