"Zeus" mit innovativen E-Scootern
Nachdem im Herbst 2022 der bisherige E-Scooter-Partner „Bird“ seinen Rückzug aus Deutschland, und damit auch aus Gera, verkündet hatte, konnte die Stadt bereits im Januar mit neuen E-Scootern aufwarten. Zur Verfügung stellt die das irische Start-Up „Zeus“. Und diese sind wahrlich innovativ auf dem Sharing-Markt, also beim öffentlichen Leihen von E-Scootern: Sie haben drei Räder, zwei vorne, eins hinten, und bieten so mehr Stabilität. „Gerade, wenn sie auf Kopfsteinpflaster oder auf hügeligem Untergrund fahren, sind drei Räder deutlich stabiler. Das zeigt sich bei uns einmal in nachweislich weniger Unfällen mit den Fahrzeugen. Und zum anderen sprechen wir mit den Fahrzeugen deutlich mehr weibliche Nutzer an und deutlich mehr ältere“, erklärt Jens Altmann, Geschäftsführer „Zeus“ Deutschland, die Vorzüge des dreirädrigen Designs. Im Moment seien die Hauptnutzer noch vor allem männlich und jung. Die neuen Roller erschließen also einen größeren Nutzerpool.
Das Unternehmen hat sich besonders auf mittelgroße und kleinere Städte fokussiert. Gera passt damit sehr gut in das Geschäftsmodell von „Zeus“, die bereits auch in Jena E-Scooter zur Verfügung stellen. Dies hat zweierlei Gründe erklärt Jens Altmann: „Zum einen, dass wir eine Mobilität anbieten wollen, da wo die Mobilität vielleicht noch nicht so ausgebaut ist wie in Großstädten. Und zum anderen in Städten unterwegs sind, wo die Überlastung durch zum Beispiel zu viele Anbieter noch nicht gegeben ist.“
Bonuszonen und Verwarnungen gegen Falschparken
Um wildes Parken und Falschparken zu vermeiden, gibt es auch bei den E-Scootern von „Zeus“ verschiedene Möglichkeiten: Mit der Stadt Gera wurden zum Beispiel bestimmte Parkverbotszonen, in der App rot hinterlegt, eingerichtet. Diese können mit dem Roller zwar durchfahren werden, ein Abstellen ist aber nicht erlaubt. Das heißt: ein Ausloggen aus der App ist nicht möglich. Stattdessen wird darauf hingewiesen, den E-Scooter in einer erlaubten Zone abzustellen.
Neben den erlaubten Parkflächen gibt es auch noch sogenannte Bonus-Zonen, diese sind in der App lila hinterlegt. Stellen Nutzer ihre E-Scooter hier ab, bekommen sie einen Rabatt von 10% auf den Gesamtpreis. Dahinter steht die Strategie, dass Belohnung ein größerer Anreiz ist, als Bestrafung. Jens Altmann: „Der Hintergrund da ist einfach, dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, etwas vergünstigt zu fahren und zusätzlich das Parken zu strukturieren, ohne vorzuschreiben. Denn Vorschreiben bedeutet im zweiten Schritt automatisch Parkverbotszonen. Und wenn wir die zu groß und zu flächendeckend machen, dann fällt das ganze Konzept von einer flexiblen Mobilität schrittweise hintenüber.“
Doch auch in erlaubten Parkzonen kann falsch geparkt werden. Zum Beispiel, indem der Fußgängerweg zugestellt wird. Diesem Problem will man sich auch entgegenstellen. Nach dem Abstellen muss ein Foto des geparkten Rollers gemacht werden, das über die App abgeschickt wird. Bei regelwidrig abgestellten Fahrzeugen geht „Zeus“ dann recht rigoros vor: Beim ersten Verstoß wird der Nutzer angerufen, eine Verwarnung wird ausgesprochen und er wird auf die Regeln des richtigen Parkens hingewiesen. Beim zweiten Verstoß gibt es ein kleines Bußgeld. Beim dritten Mal wird der Nutzer dann aus dem System ausgeschlossen.
Die E-Scooter können in Gera per App für Apple oder im Playstore ausgeliehen werden. Diese müssen sich die Nutzer herunterladen, sich registrieren und ihre Bankdaten eingeben. Anschließend werden sie auf das richtige Verhalten und Parken hingewiesen. Sie finden dann freie E-Scooter in der Nähe und können diese per App ausleihen.
