Deutschlandtour führt über Gedenkstätte Buchenwald

Hier scheint jemand in Geschichte nicht aufgepasst zu haben: Die Deutschlandtour, ein internationales Straßenrad-Rennen, soll Ende August durch Buchenwald führen. Die Strecke führt über die Blutstraße, die damals von Häftlingen angelegt wurde.
Die Verantwortlichen der Gedenkstätte Buchenwald zeigen Unverständnis.

Vom 26. Bis 29. August fährt die internationale Rad-Elite, darunter auch das deutsche Nationalteam, durch Deutschland – von Stralsund nach Nürnberg. Die zweite Etappe führt über Weimar. Ausgerechnet über die Blutstraße durch die Gedenkstätte Buchenwald.
Die Verantwortlichen zeigen sich entsetzt über den Streckenverlauf, aber auch über den Zeitpunkt der Kommunikation seitens der Organisatoren. Sprecher Rikola-Gunnar Lüttgenau im LandesWelle Thüringen-Interview: „Leider sind wir recht spät darüber informiert worden, dass die Tour auch über die Gedenkstätte führt. Wir sind ein Ort, als ehemaliges Konzentrationslager, wo man sich intensiv mit der Geschichte des Ortes und den Schicksalen auseinandersetzt. Eine Bergwertung gehört erstmal nicht dazu.“

Dabei schließt die Gedenkstätte eine Zusammenarbeit grundsätzlich gar nicht aus. „Ich will nicht ausschließen, dass es sinnvolle Formen gibt, wenn es eine intensive Auseinandersetzung gibt. Aber das liegt hier erstmal nicht vor“, so Lüttgenau.

1937, als das Konzentrationslager gegründet wurde, führte die Deutschlandtour schon einmal durch Weimar. Damit könne man sich, laut Lüttgenau, auseinandersetzen. Man könne sich daran erinnern, um es besser zu machen. Dazu müsse man sich aber auseinandersetzen.

Die Organisatoren zeigen nun Verständnis für die Verstimmung auf Seiten der Gedenkstätte Buchenwald. Die Strecke sei so kurzfristig nicht zu ändern, aber die Bergwertung werde aus der Planung rausgenommen – so eine erste Einigung. Außerdem wurde noch mit den Organisatoren besprochen, „dass das, was wir in aller Schnelle noch historisch aufzuarbeiten und über die sozialen Medien und unsere Websiten an Informationen zu bringen. Dass das zum Beispiel auch über die Deutschlandtour weiterverbreitet wird“, erklärt Lüttgenau.

Am Ende bleibt das Fazit: Das muss beim nächsten Mal besser werden!

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