150 Hektar Wald in Flammen
Wie sich der seit Samstag am Fuße des Brockens lodernden Waldbrand allerdings entwickeln wird, dass wollen zu diesem Zeitpunkt selbst die Experten vor Ort nur zögerlich beurteilen. Die Löscharbeiten könnten noch Tage dauern, heißt es am Montag. 150 Hektar Wald sind da bereits den Flammen zum Opfer gefallen.
Der Harzer Benno Schmidt wanderte drei Jahrzehnte lang fast täglich auf den Brocken, im Mai diesen Jahres feierte er seinen 90. Geburtstag und seinen 9000. Brockenaufstieg - den hatte er schon vor Weihnachten im Vorjahr geschafft - auf dem Gipfel des Berges. Zum Geburtstag gab es einen Dauerfahrschein für die Harzer Schmalspurbahn, den Brocken-Benno nun meist am Wochenende nutzt, denn nach einer Krebserkrankung schaffe er die Wanderung zum Gipfel nicht mehr.
"Es ist schon schlimm genug!"
Wie es Benno beim Anblick des lodernden Waldes geht, daran gibt es keinen Zweifel. "Das ist so schlimm! Am Sonnabend rief mich meine Tochter an, die hatte es vor mir erfahren. Eigentlich wollte ich am Wochenende wieder mit der Bahn hoch, das ging natürlich nicht", berichtet der Senior. "Es ist wirklich eine Katastrophe! Man kann nur hoffen, dass der Brand schnell eingedämmt werden kann, es ist jetzt schon schlimm genug."
Auf seinen Touren hat Schmidt die Veränderungen im Wald wohl so nah mitbekommen, wie kaum ein zweiter. "Man merkt natürlich den Klimawandel im Wald, die lange Trockenheit und der Borkenkäfer - das trägt alles Mitschuld an so einem schlimmen Feuer", sagt Brocken-Benno. Ähnlich wie bereits der Harzer Landrat Thomas Balcerowski, plädiert auch er für das Einrichten von Brandschneisen im Nationalpark, um einer weiteren Katastrophe vorzubeugen.
Benno bleibt dem Brocken treu
Bevor jedoch in der Politik über mögliche Maßnahmen geredet wird, wird Brocken-Benno schon wieder unterwegs sein. "Das ist ganz klar! Sowie der Brocken wieder frei ist, werde ich mit der Brockenbahn wieder hoch fahren", kündigt Benno an.