Frühkindlicher Hirnschaden im Gedächtniszentrum: "An vielen Tagen es es vergleichbar mit Demenz."
Es ist die Horrorvorstellung vieler Eltern: Dass das Kind krank ist. Und viele Eltern stellen sich dieser Herausforderung tagtäglich. So wie Familie Knobloch aus Neustadt an der Orla. Ihre Tochter Merle hat einen frühkindlichen Hirnschaden.Schon von Geburt an gab es immer wieder gesundheitliche Probleme bei Merle, verrät uns Mutter Denise Knobloch im Interview. Mit 3 ½ Jahren schließlich hörte Merle schwer. Eine Ohrenoperation wurde durchgeführt und die Familie dachte, nun sei alles geklärt. Doch die anschließende Logopädie-Therapie deutet auf ein größeres Problem hin: „Die Logopädin sagte mir dann, dass etwas nicht stimmte. Merle vergaß Erlerntes schnell wieder. Daraufhin sagten wir, dass wir zum MRT möchten, denn Vergessen war für uns ein Zeichen, dass irgendwas mit dem Gehirn nicht stimmen muss.“
Ein Verdacht, der sich leider bestätigt. Die Ärzte stellen einen frühkindlichen Hirnschaden im Gedächtniszentrum fest. Denise Knobloch beschreibt die Auswirkungen dieses Hirnschadens als mit Demenz vergleichbar.
Merle benötigt neben zahlreichen Medikamenten auch viel Hilfe im Alltag: vom Anziehen über das Essen bis abends zum Ausziehen oder auch Duschen. Ein Rund-um-die-Uhr-Job für die ganze Familie, aber besonders für Denise und Merles Oma, da Merle mit Männern schlechter klarkommt.
Ein Fernsehbeitrag bringt Denise Knobloch auf die Idee
Denise Knobloch hofft nun, dass sich Merles Alltag mit einem Assistenzhund vereinfacht. Die Idee dazu kam ihr nach einem Fernsehbeitrag: „Da habe ich gesehen, wie ein Junge schwere Depressionen hat und einen Assistenzhund bekommen hat. Und aufgrund dieses Hundes konnte er viele Medikamente absetzen und ist aus den Depressionen rausgekommen.“Denise Knobloch nahm Kontakt zum Verein „Rehahunde Deutschland e.V.“ auf, der solche Hunde ausbildet. Sie besuchten den Verein und lernte ein paar Hunde kennen. Und schon bei diesem kurzen Besuch zeigte sich ein positiver Effekt der Tiere auf Merle, erklärt Mama Denise: „Merle ist da voll aufgeblüht. Sie saß mit den Hunden da und konnte sie die ganze Zeit streicheln und ist da komplett runtergefahren. Vorher war sie sehr aufgedreht, aufgeregt und es war in der Zeit überhaupt nichts mehr von ihrer Aufregung zu merken.“
Hündin Elfie soll Merle in Zukunft im Alltag helfen
Die Wahl als Assistenzhund fällt auf die Golden Retriever-Hündin Elfie. Elfie soll Merle helfen, aus bestimmten beängstigenden Situationen herauszukommen. „Der Hund hilft ihr zum Beispiel beim Einkaufen. Er merkt, wenn es Merle zu viel wird mit den Menschen um sie rum. Dann fängt er an, die Menschen abzuschirmen. Oder beim Spazierengehen, wenn er merkt, Merle wird hektisch oder panisch, dann beruhigt er Merle“, erklärt Denise Knobloch die Hilfe.Noch ist Elfie in der Ausbildung und noch nicht bei Familie Knobloch in Neustadt an der Orla. Die Hündin an sich und die intensive Ausbildung kostet in Elfies Fall konkret 28.100 €. Eine Summe, die Merles Familie nicht alleine aufbringen kann und die auch nicht von der Krankenkasse übernommen wird. Deshalb hoffen Denise und ihre Familie nun auf hilfsbereite Menschen, die sie unterstützen.
„Wir würden uns riesig freuen, wenn irgendwo jemand was übrig hat. Jeder Cent, jeder Euro würde uns ein Stück weiterbringen!“, so Denise Knobloch im Interview.
Wer helfen möchte, hat die Möglichkeit einen Betrag auf ein Spendenkonto zu überweisen:
- Spendenkonto Rehahunde Deutschland e.V.
- IBAN: DE85 1309 0000 0152 5341 18
- BIC: GENODEF1HR1 (Rostocker Volks- und Raiffeisenbank eG)