Thüringen zieht nicht mit
Die Mehrheit der Bundesländer ist dafür, dass Reisenden aus Städten oder Kreisen, die mit hohen Infektionszahlen versehen sind, ein Beherbergungsverbot auferlegt wird. Demnach dürfen Personen, die einen Landkreis mit hohen Infektionszahlen im Pass stehen haben, nicht mehr zum Urlaub ausreisen. Thüringen macht nicht mit.Schneller Anstieg durch lokale Hotspots
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) vertriet die Meinung, dass die Infektionszahlen schnell ansteigen, wenn es einen lokalen Hotspot im Landkreis gibt. Den ganzen Landkreis und seine Bewohner dann mit Beherbergungsverboten zu bestrafen, ist nach seiner Auffassung unverständlich. Eine Einschätzung der Gesundheitsbehördern von betroffenen Gebieten sei hier aussagekräftiger.Auch Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner sagte gegenüber der dpa, dass sie für Thüringen gegen diese Maßnahmen sei. Es könne nicht jeder beispielsweise aus den momentan kritischen Berliner Gebieten unter Generalverdacht gestellt werden.
Auch aus der Opposition im Thüringer Landtag sind die Stimmen ähnlich. Mario Voigt sprach sich gegen innerdeutsche Reisebeschränkungen aus. Einen innerdeutschen Grenzverkehr, sei weder durchsetzbar, noch zu kontrollieren. Ein Beherbergungsverbot sei auch aus seiner Sicht keine Option.
Umweltministerin will Thüringer Haltung prüfen
So einheitlich ist die Meinung im Thüringer Landtag aber nicht. Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) will das nein der Thüringer Regierung prüfen. Wenn die Infektionszahlen in die Höhe schnellen, könne sich Thüringen nicht aus dem Beherbergungsverbot raushalten. Am nächsten Dienstag will sie im Thüringer Landtag die Entscheidung prüfen lassen und die Corona-Regeln neu bewerten lassen.