Solche und andere ähnliche Bauernregeln kennen wir alle. Doch im Gegensatz zu dieser lustigen Bauernregel, gibt es viele Bauernregeln, die durchaus ihre Berechtigung haben, und an denen wir uns auch orientieren können.
Anja Juckeland vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig:
„Wir reden hier einfach von Erfahrungswerten von damaligen Bauern, die vor 200/300 Jahren gelebt haben. Damals hatte der Bauer nichts anderes gemacht, als die Natur genau zu überwachen und hat daraufhin Rückschlüsse gezogen, wie die weitere Witterung verläuft.“Und bestimmte Bauernregeln halten sogar wissenschaftlichen Überprüfungen stand. Anja Juckeland weiter:
„So schlecht waren sie nicht! Sie lagen immerhin bei einem Verhältnis von 50:50 Prozent!“Grund genug für uns den Bauernregeln für dieses Jahr auf den Grund zu gehen und vielleicht schon mal rauszufinden, was für ein Sommer uns erwartet!
Wind im Mai verweht den Gram, der Juni wird danach schön warm.
Anja Juckeland: "Wir hatten, bis auf einige Tage, recht windschwache Tage gehabt. Auch hier bleibt abzuwarten, was genau im Juni passiert. Normalerweise liegen die Höchstwerte Anfang Juni bis Mitte Juni bei 20 bis 24 Grad. Wenn ich mir jetzt die Modellwerte [Anm. der Redaktion: die Modellwerte geben Auskunft bis zum 12. Juni 2019] anschaue, liegen wir am Anfang bei 25 bis 28 Grad."
Auf einen nassen Mai folgt ein trockener Juni.
Anja Juckeland: "Wir können froh sein, dass wir den Mai hatten, wo der Niederschlag normal [war] und auch die Temperaturen nicht gleich so explizit angestiegen sind. Wenn man jetzt auf den Juni schaut, scheint die erste Hälfte des Junis recht trocken zu werden, sonnenscheinreich und für die Jahreszeit angenehm warm."
Im Juni viel Donner bringt einen trüben Sommer.
Anja Juckeland: "Wenn wir die Gewitterereignisse beobachten, gibt es im Sommer viele Quellwolkenbildung, was sich im Wort ‚trüb‘ wiederspiegelt. Das bedeutet: Eher weniger Sonnenschein, dafür die vielen Quellwolken. Das kann aber auch örtlich begrenzt sein, weil eine Quellwolke keine Ausdehnung von hunderten Kilometern hat."
Wie’s Wetter am St. Urbanstag (25.05.), so es im Herbst wohl werden mag.
Anja Juckeland: In weiten Teilen Thüringens war das ein recht schöner Tag. Der Wind hat ein wenig dominiert. Wenn wir das auf den Herbst übertragen, würde das bedeuten, eine wohltemperierte, aber windstarke Zeit.
Am Ende bleibt uns aber nichts anderes übrig, als abzuwarten, was der Sommer für uns bereit hält.