Warnstreik bringt Bahnverkehr "nahezu vollständig" zum Erliegen

Der bundesweite Warnstreik mit Ansage hat auch große Teile des Thüringer Regionalverkehrs lahmgelegt. "Es fährt nichts", fasste ein Sprecher des Bahnunternehmens Abellio am Montag die Situation auf den Gleisen zusammen. Da die Stellwerke des Schienennetzes bestreikt wurden, blieben auch bei vielen Thüringer Bahnanbietern die Züge stehen.

Teils setzten die Unternehmen Busse als Ersatz ein. Abellio gab an, dass zwischen Weimar und Gotha Busse bis zum Abend im Zwei-Stundentakt unterwegs seien. Auch zwischen Erfurt und Sömmerda verkehrten Busse in einem eineinhalbstündigen Takt.

Auch Erfurter Bahn betroffen 


Die Erfurter Bahn war ebenfalls betroffen, konnte aber laut Mitteilung auf einigen Strecken zwischen Weimar und Gera sowie zwischen Saalfeld und Gera einen Notverkehr mit Bussen einrichten. Im Zwei-Stundentakt fuhren den Angaben nach Züge auf der Strecke zwischen Weimar Berkaer Bahnhof und Kranichfeld. Die Pfefferminzbahn zwischen Sömmerda und Buttstädt sei nicht vom Streik betroffen gewesen.

Bei der Südthüringen Bahn seien zumindest auf der Linie zwischen Rauenstein und Sonneberg sowie Neuhaus am Rennweg Züge regulär unterwegs. Busse fuhren als Ersatz etwa zwischen Meiningen und Rauenstein sowie zwischen Schmalkalden und Zella-Mehlis.

Kundgebung in Erfurt


Die Gewerkschaften Verdi und EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) hatten zu dem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind der Fernverkehr der Bahn, Flughäfen sowie auch Busse und Bahnen in sieben Bundesländern. In Thüringen ist hauptsächlich der Bahnverkehr betroffen. Linienbusse und etwa auch die Straßenbahnen in Erfurt waren fuhren regulär. Auch am Flughafen Erfurt-Weimar lief der Betrieb regulär. Der dortige Haustarifvertrag wird aktuell nicht verhandelt.

Beschäftigte verschiedener bestreikter Bahnunternehmen hatten sich am Vormittag in Erfurt vor dem Bahnhof für eine Kundgebung versammelt. Steffi Recknagel, Geschäftsstellenleiterin der EVG Südost, sprach von rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die ihre Forderungen im laufenden Tarifkonflikt unterstrichen hätten. «Die Leute sind bereit, weiter zu streiken, sollten die Arbeitgeber nichts Neues vorlegen», so Recknagel. Offiziell werde der Warnstreik um 15.00 Uhr beendet.

Die Deutsche Bahn hatte im laufenden Tarifkonflikt mit bisher zwei Runden unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180 000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben sowie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt. Die EVG lehnte dies ab.

(dpa)

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