Wir die Gewerkschaft Verdi mitteilt, soll dort zeitlich gestaffelt im neuen Haustarifvertrag verankert die 35-Stunden-Woche eingeführt werden. "Wir sind komplett bei den 35 Stunden im Jahr 2028. Wir sind jetzt noch im Tarifvertrag mit 40 Stunden und gehen dann in jedem Jahr eine Stunde runter", erklärt Waldkliniken-Geschäftsführer David-Ruben Thies.
Mit dem neuen Haustarifvertrag wolle man sich deutlich zum Besseren von allgemeinen Tarif-Vereinbarungen absetzen, betont Thies. Die Mitarbeiter der Waldkliniken Eisenberg können sich perspektivisch dann entscheiden, wenn sie dennoch 40 Stunden arbeiten wollen, ob sie dafür mehr Geld erhalten, oder die geleistete Mehrarbeit in ein Lebenszeitkonto stecken.
"Dieses Lebenszeitkonto kann dann genutzt werden, um beispielsweise früher bei vollem Lohnausgleich in Rente zu gehen, um ein Sabbat-Jahr zu nehmen, die Erziehungszeit zu verlängern oder vor der Rente in Teilzeit bei vollem Lohn zu arbeiten," erklärt der Geschäftsführer.
Mehr Urlaub und mehr Lohn
Dazu soll es laut Gewerkschaft noch weitere Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben. Dazu gehören 31 Tage Grundurlaub, neun Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro.
Die Verbesserungen sollen laut Verdi für alle Mitarbeiter der Kliniken gelten - also auch für das Reinigungspersonal und für die Mitarbeiter in den Polikliniken. "Es ist bisher einmalig, dass wir hier alle Gesellschaften unter einem Tarifvertrag haben. Gerade, wenn man die Polikliniken anschaut, gibt es da in Thüringen noch gar nichts, was überhaupt tarifiert ist. Dahingehend sind wir sehr zufrieden", sagt Verdi-Landesfachbereichsleiter Bernd Becker.
Anzumerken ist, dass der neue Tarifvertrag zwar grundsätzlich für jeden konzipiert ist, aber nur bei Verdi-Mitgliedern Anwendung findet. Das heißt, wer profitieren will, muss der Gewerkschaft beitreten.
Auch SPD-Gesundheitspolitikerin Dr. Cornelia Klisch begrüßte den neuen Haustarifvertrag an den Waldkliniken als richtigen und guten Schritt in Richtung 4-Tage-Woche in der Pflege. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion habe bereits im letzten Jahr für eine Regelarbeitszeit in der Alten- und Krankenpflege von 30 Stunden pro Woche beziehungsweise vier Tagen pro Woche geworben, heißt es dazu in einer Mitteilung vom Montag.