Der BUND begrüßt das Atomkraft-Ende
Das Aus für Isar 2, Neckarwestheim und Emsland ist besiegelt. Der BUND Thüringen begrüßt das – zu den Gründen äußert sich Landesgeschäftsführer Sebastian König im LandesWelle-Interview: „Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie, das haben wir leidvoll sehen müssen – es gibt außerdem nach wie vor keine Lösung für das Atommüllproblem, und bei einer unabhängigen Betrachtung ist Strom aus Atomkraftwerken auch völlig unwirtschaftlich.“ Aus Sicht des BUND hätte der Atomausstieg daher schon viel früher erfolgen müssen. Zudem werde der Ausbau erneuerbarer Energien im Moment massiv vorangetrieben, so König: „Es sind allein 10 Gigawatt Windstrom in der Genehmigungsschleife – das heißt, da können wir den Atomstrom, diese sechs Prozent, die das im Moment ausmacht, locker ersetzen.“Die TEAG hält den Ausstieg für verfrüht
Deutlich kritischer zum Atom-Ausstieg ist die TEAG eingestellt. Der Thüringer Energieversorger muss den Wegfall der erzeugten Energie aus den Atomkraftwerken kompensieren, so Pressesprecher Martin Schreiber: „Die Schwierigkeit ist: Wir brauchen eine zuverlässige Versorgung.“ Diese müsse in Zukunft erstmal aus Einspeisungen aus dem Ausland sichergestellt werden – auch auf deutsche Kohlekraftwerke und Gas müsse dann stärker zurückgegriffen werden. Denn die erneuerbaren Energien seien noch nicht ausreichend nutzbar, so Schreiber: „Wir haben da noch eine Speicherproblematik zu lösen, mit der eigentlich alles steht und fällt – da ist noch sehr viel Arbeit zu erledigen.“ Deshalb hätte die TEAG längere AKW-Laufzeiten durchaus begrüßt: „Aus rein technischer Sicht wäre es schöner gewesen, wenn wir diese Atomkraftwerke noch etwas länger am Netz gehabt hätten. Denn sie sind nicht verschlissen, sie sind gepflegt – und als zuverlässige Energiequelle sind sie für eine Netzsteuerung schon sehr wertvoll.“