Eigentlich klingt es so einfach, denn die Grundregel, wann Ostern jedes Jahr aufs Neue gefeiert wird, lautet: Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist der Ostersonntag. Dieses Jahr fällt der astronomische Frühlingsbeginn auf den 20. März. Nur ein paar Stunden später, am 21. März um 2:43 Uhr, tritt die Vollmondphase ein. Nach der Regel hätten wir den Ostersonntag damit eigentlich schon am 24. März feiern müssen.
Aber der Blick auf den Kalender zeigt: Der Feiertag wird 2019 fast einen Monat später, am 21. April gefeiert. Man spricht in diesem Fall von einer Osterparadoxie.
Wann wir Ostern feiern, wurde im 4. Jahrhundert festgelegt.
325 auf dem Konzil von Nicaea wurde beschlossen, dass wir Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond feiern. Da es damals noch sehr schwer war, die Mondphasen exakt zu berechnen, wurde eine Rechenvorschrift namens „Computus paschalis ecclesiaticus“ festgelegt. Dabei wird auch berücksichtigt, dass sich die Mondphasen nach 19 Jahren zum selben Datum wiederholen. Der so errechnete zyklische Vollmond kann jedoch vom richtigen astronomischen Vollmondzeitpunkt um einen Tag abweichen.
Nächste Osterparadoxie 2038
Außerdem legte man auf dem Konzil den 21. März als verbindlichen Frühlingsanfang fest. Sollte ein Vollmond auf den 21. März fallen, so wie dieses Jahr, zählt dieser Vollmond noch zum Winter. Somit ist der erste Vollmond nach dem 21. März dieses Jahr der 19. April. Der folgende Sonntag, der 21. April, ist folglich der Ostersonntag.
Die nächste Osterparadoxie wird 2038 eintreten. Es sei denn, man fixiert das Osterdatum und feiert Ostern jedes Jahr am zweiten Aprilwochenende. Das wurde auch schon mehrfach vorgeschlagen, wird sich wohl aber eher nicht durchsetzen.
Warum ist Ostern dieses Jahr so spät?
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Das Osterpardoxon 2019