Oster-Storch statt -hase in der Rhön

In Ostheim vor der Rhön kommt an Ostern nicht der Hase, sondern der Storch, und das bereits an Gründonnerstag – eine alte, evangelische Tradition, da der Ort lange Zeit nicht zu Bayern, sondern zu Thüringen gehört hat.

Oster-Störche aus Hefe

In Form von einem farbenfrohen österlichen Hefegebäck ist der Oster-Storch auch heute noch im Ort präsent – dank Bäckermeisterin Juliane Witthauer. Sie steht in der Karwoche jedes Jahr stundenlang in ihrer Backstube und formt Störche aus Hefeteig, verziert mit gefärbtem Zucker. Gründonnerstag verkauft die 42-Jährige das ungewöhnliche Gebäck dann an die Leute im Ort. Die Nachfrage nach den Störchen ist groß – Juliane Witthauer macht dafür jedes Jahr extra die eigentlich schon seit 2015 geschlossene Familienbäckerei wieder auf. Jeden Storch formt sie in Handarbeit – und mit tatkräftiger Unterstützung ihrer ganzen Familie. Am Schluss wird noch bunter Zucker mit christlicher Bedeutung über die Störche gestreut: Rot steht hierbei für die Liebe, grün für die Hoffnung auf die Auferstehung, weiß für den Neuanfang und gelb für die Ostersonne. Obwohl Juliane Witthauer schon tausende Osterstörche in ihrem Leben gebacken hat, mag sie das Gebäck immer noch gerne: Den ersten und letzten Storch isst sie jedes Jahr nämlich selbst.

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