Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen steht bevor

Am Sonntag wählt Nordhausen den neuen Bürgermeister. Nach elf Jahren des stetigen Durchwechselns ist die politische Stimmung der Stadt aufgeheizt.

Sechs Kandidaten gehen ins Rennen

Gleich sechs Kandidaten kämpfen am Sonntag im Nordhausen um den Einzug ins Rathaus. Die Kandidaten werden von CDU, SPD, AfD, FDP und Grünen gestellt. Auch der parteilose derzeitige Bürgermeister Kai Buchmann tritt erneut zur Wahl an. Einzige weibliche Kandidaten ist Alexandra Rieger von der SPD. Die CDU schickt den parteilosen Schulleiter Andreas Trump ins Renne. Für die AfD tritt Jörg Prophet und für die FDP Stefan Marx an. Die Grünen haben mit Carsten Meyer einen ehemaligen Landtagsabgeordneten auf der Liste stehen. 

Kai Buchmann tritt trotz laufendem Disziplinarverfahren an

Eine große Besonderheit gibt es in den Wahlkampf, der derzeitige amtierende Bürgermeister Kai Buchmann, darf trotz seines laufenden Disziplinarverfahrens an der Wahl teilnehmen. Buchmanns Suspendierung wurde erst vor wenigen Wochen aufgehoben, die Beweise zur Dienstenthebung waren dem Meininger Richter nicht ausreichend. 


Vier Bürgermeister in elf Jahren


Gerade die letzten Jahre war Nordhausen stark politisch zerrissen. Nach der bis 2012 amtierenden Bürgermeisterin Barbara Rinke, die 18 Jahre regierte, folgten vier Bürgermeister in einem Zeitraum von elf Jahren. Klaus Zeh und Kai Buchmann als Oberbürgermeister und Jutta Krauth Alexandra Rieger jeweils kommissarisch. Rieger war zuletzt kommissarisch im Amt, nachdem Buchmann suspendiert wurde.


AfD wittert Chance

Nach den politischen Unstimmigkeiten sieht auch die AfD ihre Chance im Kampf ums Bürgermeisteramt. Mit dem Wahlslogan "Neustart im Rathaus" zielt die Partei genau auf diese Unruhen ab. Medienberichten zufolge beschreibt sich Prophet selbst als "wertkonservativ, weltoffen und mittelstandsorientiert". Er habe kein Problem mit Menschen, welche einen Migrationshintergrund haben. Die technische Hochschule sieht den Kandidaten der AfD kritisch. Denn an der Hochschule studieren derzeit viele Menschen aus dem Ausland. Auf 60 deutsche Studierende kommen 150 ausländische. Ein Großteil kommt vor allem aus Indien, Pakistan, Nigeria und Ägypten. Die Hochschule befürchtet mit einem amtierenden AfD Politiker massive Probleme für ausländische Studierende.

Noch ist aber nichts entschieden, am Sonntag wird gewählt. Eine Stichwahl gilt nach Expertenaussagen auch für wahrscheinlich. Dann würde am 24. September erneut gewählt werden.

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