Mitte März forderte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Zukunfts- und Sozialtarifvertrages auf. In den ersten beiden Verhandlungsrunden gab es keinerlei Fortschritte. In der dritten Verhandlungsrunde am Montag hat die Arbeitgeberseite die Karten auf den Tisch gelegt, heißt es. "Es ist ein Skandal was hier passiert", sagt Uwe Laubach von der IG Metall Suhl Sonneberg.
Belegschaft schockiert
Der gesamte Standort soll schon im März 2024 geschlossen werden. Uwe Laubach hat uns geschildert, wie die Reaktion gestern bei den Mitarbeitern aussah: "Das war natürlich eine der schlimmeren Arten von Betriebsversammlungen, das hat man den Beschäftigten angemerkt. Es kam für alle wirklich überraschend, es gab großen Unmut in der Belegschaft bis hin zu großen Enttäuschungen. Der Schock saß echt tief."
Die IG Metall und der Betriebsrat werden jetzt über das weitere Vorgehen beraten. Vor dem Hintergrund des Kahlschlags in Brotterode kann sich das Unternehmen auf massive Gegenwehr einstellen. "Wir sind wild entschlossen nach wie vor um die Arbeitsplätze in Brotterode zu kämpfen", sagt Laubach. "Automotive Lighting ist das industrielle Herz von Brotterode, ohne dem ist die Region kaum vorstellbar."
Proteste und Kundgebungen in Planung
Mit hohen tarifvertraglichen Abfindungsforderungen soll es dem Arbeitgeber nun zunächst so unattraktiv wie möglich gemacht werden, Arbeitsplätze abzubauen. Auch Proteste und Kundgebungen sind in Planung. "Wir werden versuchen den Arbeitgeber mit allen Möglichkeiten daran zu erinnern, dass es eine soziale Verantwortung für die Kolleginnen und Kollegen in der Region hat und, dass man sich nicht so einfach vom Hof machen kann und den Mitarbeitern das Licht ausknipst", verspricht der Gewerkschafter.