Gegen den Autobahn-Lärm der A 71

In der Gemeinde Grabfeld im Kreis Schmalkalden-Meiningen leiden die Anwohner bereits seit Jahren unter starkem Lärm durch die angrenzende A 71. Daher wurde von der örtlichen Bürgerinitiative nun eine Petition ins Leben gerufen, um mehr Lärmschutz-Maßnahmen für die am stärksten betroffenen Ortsteile zu erreichen.

Zunehmende Lärm-Belästigung

Die Autobahn wurde im Jahr 2005 eröffnet. Anfangs befuhren vor allem PKWs die Strecke, doch seit einem Lückenschluss 2015 bei Grabfeld sind auch vermehrt LKWs auf der A 71 unterwegs. Diese verursachen fast durchgängigen Lärm, der die Anwohner erheblich in ihrem Alltag stört und beeinträchtigt. „Vor allem in den Nachtstunden - es ist nicht möglich, mit geöffnetem Fenster zu schlafen oder abends, wenn man sich mal in den Garten setzen will, ungestört zu sitzen“, berichtet Anwohner Nico Holzhausen. Lediglich am Wochenende sei die Geräuschkulisse etwas geringer. An der engsten Stelle liegt die A 71 nur circa 300 Meter von der Gemeinde entfernt. Direkt vom Lärm betroffen sind die Grabfelder Ortsteile Berkach, Bibra, Rentwertshausen, Queienfeld und Wölfershausen.

Bürgerinitiative gegründet

Anwohner Rico Holzhausen hat bereits vor längerer Zeit zusammen mit weiteren Bürgern Grabfelds eine Bürgerinitiative gegründet. Bei privat durchgeführten Lärmmessungen haben sie an unterschiedlichen Stellen in Queienfeld bis zu 72 Dezibel festgestellt - auch nachts. „Somit wurde unsere subjektive Einschätzung der Lärm-Situation bestätigt“, sagt Holzhausen. Diese inoffiziellen Messungen sind laut Grabfelds Bürgermeister Christian Seeber allerdings nicht verwertbar: „Deswegen ist unser Ziel, der erste Schritt, dass eine amtlich verwertbare Messung erfolgt.“ Diese müsste vom zuständigen Ministerium durchgeführt werden, um belastbare Mess-Ergebnisse zu erhalten.

Lärm durch A 71 beim Bau berechnet

Mehrere Politiker haben sich bereits ein Bild von der Situation vor Ort gemacht und ihre Unterstützung zugesagt. Das Hauptproblem ist laut Bürgermeister Seeber allerdings, dass beim damaligen Autobahn-Bau die Lärmschutz-Maßnahmen für Grabfeld nur aufgrund von Berechnungen und Lärm-Modellen festgelegt wurden, danach aber nie in der Realität nachgemessen wurde. „Man stützt sich auf diese Berechnung und die ist unumstößlich - und das ist auch das, was dem Bürger unverständlich ist“, so Seeber.

Petition eingereicht

Die Bürgerinitiative in Grabfeld hat nun eine Petition beim Thüringer Petitionsausschuss eingereicht. Mindestens 1.500 Unterschriften müssen bis zum 14. September zusammenkommen. Auf der Petitions-Plattform des Thüringer Landtags kann sie von Bürgern aus ganz Deutschland unterzeichnet werden. Rico Holzhausen hofft, dass sich genügend Unterzeichner der Petition anschließen und dadurch endlich offizielle Lärmmessungen vor Ort stattfinden - resultierend in erweiterten Lärmschutz-Maßnahmen für Grabfeld. „Wir fordern Lärmschutz, damit sich unsere Lebensqualität wieder verbessert und nicht von den ständigen Geräuschen der Autobahn überschattet wird.“

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