Fünf Tage Ausstand: Erneuter Bahnstreik von GDL ab Mittwochnachmittag

Mittlerweile zum dritten Mal innerhalb nicht mal eines Monats wird bei der Deutschen Bahn gestreikt. Die Fronten zwischen der Deutschen Bahn und er GDL sind weiterhin verhärtet. Wie es weitergehen soll und was Sie als Reisender wissen müssen.

Fünf Tage Ausstand: Weselsky wirft Bahn „Scheinangebote“ vor

Ab Mittwochnachmittag soll zunächst der Güterverkehr bestreikt werden, ab Donnerstagnacht stoßen auch die Angestellten im Personenverkehr zum Streik dazu. Bis Dienstag – fünf Tage lang – wird es deshalb zu erheblichen Ausfällen oder Verspätungen im Verkehrsnetz der Deutschen Bahn kommen.
Einen neuen Schlichtungsversuch der Deutschen Bahn lehnte GDL-Chef Claus Weselsky zuletzt ab und bezeichnete die Angebote als „Scheinangebote“.

Am härtesten trifft es dabei wohl die Reisenden, die an vielen Bahnhöfen vergeblich auf ihre Züge warten werden. Die Deutsche Bahn reagiert auf die Ausstände wie gewohnt mit Notfallfahrplänen,  https://www.bahn.de/p/view/home/info/sonderkulanz.shtml die jedoch nicht alle Ausfälle abdecken können. Nach diesen Notfallfahrplänen soll ein Viertel der Züge fahren.

Notfallfahrplan und Erstattungen

Reisenden kommt die Bahn auch dieses Mal wieder entgegen: Gebuchte Fahrten können im Fernverkehr bis zum Freitag, den 17. September 2021 genutzt werden. Die Zugbindung bei Sparpreisen wird wie bei den vorherigen Streiks aufgehoben. Weiterhin können Fahrkarten kostenfrei erstattet werden, die für den Streikzeitraum gelten. Dies gilt ausdrücklich auch für Fahrten, die trotz Streik stattfinden sollen.

Wie bekommen Sie Ihr Geld zurück?

Haben Sie Ihr Ticket online oder über die App gekauft, können Sie dieses über ein Kulanzformular auf der DB-Website stornieren.
Haben Sie Ihr Ticket stattdessen am Schalter gekauft, können Sie dieses auch nur dort zurückgeben.
Sollten Sie Probleme bei der Rückgabe Ihrer Tickets haben, hilft Ihnen die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) weiter.

Wenn Sie sich telefonisch über mögliche Zugausfälle oder -verspätungen informieren möchten, hat die Bahn eine Streik-Hotline unter 08000 996633 geschaltet.

Deutsche sind eher streikfaul

Obwohl die GDL vor allem wieder in den letzten Wochen mit Streiks für Aufmerksamkeit sorgt, sind die Deutschen generell eher streikfaul. Das war nicht immer so: Dr. Hagen Lesch vom Institut für die deutsche Wirtschaft in Köln erklärt auf LandesWelle Thüringen-Anfrage, dass es in der Weimarer Republik üblicher war zu streiken, als dies heutzutage der Fall ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Beginn des Wirtschaftswunders nahm die Notwendigkeit dazu aber ab: „Es war relativ leicht, wenn die Wirtschaft stark wächst und boomt, da dann auch komfortable Lohnabschlüsse zu erzielen. Und das hat das Bild geprägt, dass wir relativ stabile Arbeitsbeziehungen erhalten haben. Ich glaube, dass man schon sagen kann, dass sich besonders nach dem Zweiten Weltkrieg eine Art Sozialpartnerschaft entwickelt hat, zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften, die auf Harmonie basiert“, so Lesch.

Was die Akzeptanz von Streiks in der Bevölkerung angeht, kommt es immer darauf an, wer vom Streik betroffen ist, beschreibt Lesch: „Streiks sind verpöhnt, wo der Verbraucher sie spürt. Im Verkehrssektor können die Fahrgäste keinen Verkehrsträger nutzen. Wir sind direkt betroffen. Wenn Sie in der Metall- und Eletroindustrie Streiks haben, merken das nur die Arbeitgeber.“
Trotzdem hat natürlich jeder das Recht, zu streiken, egal ob Einzelhandel, Verkehr oder Industrie.

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