Feuerwehr sitzt auf dem Trockenen - Kranichfeld geht das Löschwasser aus

"Wir brauchen viel Regen und langen Regen und das schnell, das ist im Moment das einzige, was uns helfen würde", sagt Jörg Bauer. Er ist Bürgermeister der Gemeinde Kranichfeld und hat derzeit große Sorgen. Die Wasser-Entnahmestelle für die Feuerwehr am Stedtener Ilm-Wehr oberhalb der Staumauer ist erstmalig komplett ausgetrocknet.

Sollte es jetzt zu einem größeren Feuer kommen, was bei der Trockenheit und der momentan hohen Waldbrandgefahr jeden Tag passieren kann, kommt die Feuerwehr in Wassernot. "Die Ilm ist unsere Löschwasserreserve, die den Löschteich speist. Das Problem ist, dass der Fluss von Dienstedt bis Kranichfeld quasi trocken ist. Da kann man durchs Flussbett laufen und bekommt nicht mal nasse Füße", erklärt Bauer besorgt im Landeswelle-Interview. 

Oberirdische Zisternen sollen Wasser speichern


Zwar kämen bei einem größeren Brand natürlich auch Wehren aus dem Umkreis mit eigenen Tankfahrzeugen zur Hilfe. Bis die allerdings an Ort und Stelle sind, könne wertvolle Zeit verstreichen, in der die Kranichfelder Wehr nicht handeln kann. Erst am Dienstagvormittag brannte in Kranichfeld eine Gartenhütte komplett nieder. Auch wegen der schwierigen Löschwasserversorgung mussten hier die Wehren aus Bad Berka, Tonndorf, Rittersdorf und Hohenfelden nachalarmiert werden. 

Abhilfe für die Zukunft sollen oberirdische Zisternen eines französischen Herstellers schaffen, hier gibt es allerdings gleich mehrere Hürden - die größte davon wohl die Finanzierung. "Das ist eine Summe, die eine Stadt allein nicht stemmen kann", sagt Bürgermeister Bauer. "Wir haben zwei historische Burgen, die wir schützen und vorsorglich mit Löschwasser versorgen müssen, genau wie den Wald ringsherum. Das übersteigt unsere finanzielle Leistungsfähigkeit."

Noch keine verbindlichen Hilfen von Kreis und Land


Kranichfeld hofft deswegen auf die Unterstützung vom Land - zum einen für die Finanzierung der Zisternen, zum anderen auch für die schnelle Erteilung von Errichtungsgenehmigungen. Innenminister Georg Maier (SPD) habe sich die Lage bereits im Frühjahr angeschaut und Unterstützung zugesichert, doch jetzt, wo es wirklich akut ist, schweigen Kreis und Land. 

"Ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll, vielleicht liegt es ja an der Urlaubszeit", sagt Jörg Bauer ernüchtert. Für die Gemeinde Kranichfeld ist jedoch klar, sie müssen für ihre Zisternen kämpfen, damit wenigstens im nächsten Sommer die Sorgen etwas kleiner sind.

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