Erfurter Kindermodeladen nach Wasserschaden ruiniert

Die liebevoll genähten Kinderklamotten, Nähmaschine, Stoffrollen – alles ist von einem Lehmfilm überzogen und ruiniert. Nur wenige Stoffe und Kleidung konnte Mone Luhn aus ihrem Laden an der Krämerbrücke retten.

Die Alleinerziehende steht vor den Scherben ihrer Existenz: In der Nacht von Samstag auf Sonntag platzte ein Wasserboiler in der Wohnung über ihrem Geschäft. Das Wasser lief stundenlang ungehindert aus, löst den Lehm aus den Wänden und zerstört den unterhalb liegenden Laden.
Ein paar wenige Sachen konnte sie aus ihrem Geschäft retten: Kindermode, ein paar Schuhe und Plüschtiere und wenige Stoffe. Aber die Werkstatt und das Lager sind leider komplett betroffen.


(Foto: Mone Luhn)

Mone Luhn steht neben sich, ist geschockt und bang darum, wie es nun mit ihr weitergeht. Den Schaden kann sie noch nicht beziffern: „Ich hab über die Jahre ziemlich viele Schnitte entwickelt. Das kann mir rein finanziell keiner ersetzen – da fange ich von Null an. Und den Arbeitsausfall der nächsten Monate kann ich auch noch nicht benennen.“
Zumal noch nicht klar ist, ob, wann und wie viel die Versicherung zahlt. Denn diese muss nun natürlich erst einmal klären, wie es zu dem Wasserschaden kommen konnte.

Dieser Schicksalsschlag trifft Mone Luhn ausgerechnet jetzt, wo sie nach der Corona-Durststrecke wieder so richtig loslegen wollte: „Hier ist eine touristische Lage und Touristen waren einfach nicht da. Mit den Stammkunden bin ich damit über die Runden gekommen. Aber mit zwei Mieten und Leben – auch mit Kind – war das nicht so einfach. […] Es hat mich auch an eine Grenze gebracht und deswegen war ich umso euphorischer das Ganze jetzt wieder anzugehen."
„Ich hab gedacht, das kann doch jetzt gar nicht sein! Ich steh immer noch ein bisschen neben mir, dass mir das jetzt gerade nach diesen ganzen Monaten passieren muss…“ (Inhaberin Mone Luhn im LandesWelle Thüringen-Interview)

Unter Freunden, Nachbarn, Bekannten oder generell Erfurtern entfesselt sich bald schon eine Welle der Hilfsbereitschaft. Ein Spendenkonto ist eingerichtet. Unter dem Titel „Rettung für Maboni nach Katastrophe“ wurde ein Spendenziel von 5.000€ aufgerufen.
Ein vorübergehendes Ausweichquartier ist möglicherweise auch schon gefunden: die evangelisch-methodistische Gemeinde will möglicherweise die Räume in der Ägidienkirche zur Verfügung stellen.
Benötigt werden aber noch: möglichst eine professionelle Nähmaschine und Schneiderinnen mit Erfahrung, die bei der Erstellung von Schnittmustern helfen können. Denn diese sind durch den Wasserschaden ebenfalls komplett zerstört worden.

Die Solidarität lässt Mone Luhn sprachlos zurück: „Ich bin total perplex und überwältigt und möchte mich bedanken. […] Ich finde es megakrass, wie die Erfurter da zusammenhalten!“

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