Auf diesem Thüringer Gnadenhof dürfen Herzen heilen
Das es auf dem Lebenshof von Ann-Christin Pabst um mehr geht, als Tieren in Not einfach eine Unterkunft zu geben, das lässt schon der Name "Heile Seele" erahnen. Und wirklich, das Gehöft in Weilrode im Eichsfeld ist ein Ort zum Heilen von Herz und Körper, von Tier und Mensch. Die Tiere, die größtenteils aus der Nutztierindustrie auf den Hof kommen, haben schlimmes erlebt und sind nicht selten dem Tod näher als dem Leben. "Der Fokus bei uns liegt nicht nur darauf, dass wir diesen Tieren ein schönes zu Hause mit vielen Streicheleinheiten und Artgenossen geben wollen, wir wollen auch das, was sie erlebt haben, versuchen zu heilen", erklärt Pabst ihre Arbeit. "Das ist ähnlich wie beim Menschen, schwere Traumata führen langfristig zu Krankheiten."
Ein Heim für 200 Tiere
Natürlich wird sich auch um das körperliche Wohl der Tiere gekümmert, die Lebensqualität der vierbeinigen und gefiederten Hofbewohner ist dabei immer im Mittelpunkt. So bekommen beispielsweise die Weilröder Handicap-Hühner, die nicht allein über den Hof laufen können, einen eigens angefertigten Hühner-Rollstuhl untergesetzt, in dem sie ihre Zeit im Freien genießen und sich bewegen können.
Über 200 Tiere leben mittlerweile auf dem Eichsfelder Hof, der ursprünglich klein angefangen hat. "Man rettet so drei Kaninchen von Opa, ein paar Hühner, die in den Topf sollten oder ein Pferd, das nicht mehr so funktioniert, wie seine Besitzer es gerne hätten - und so ist das gewachsen. Vor fünf Jahren sind wir dann auf den eigenen Pachthof gezogen, da waren wir dann schon die "Heile Seele", aber noch nicht als Verein - der kam dann vor drei Jahren, als wir es offiziell gemacht haben", erklärt Ann-Christin Pabst die Geschichte des Hofes.
Oase für Tier und Mensch
Das Ziel ist, dass irgendwann der Lebenshof zu einer Oase für Tier und Mensch gleichermaßen wird, in der man vom Stress abschalten und sich wieder mit der Natur verbinden kann. Bis es jedoch soweit ist, müssen Kosten für Futter, Unterhalt und Tierarztkosten größtenteils durch Ann-Christin Pabst selbst und einen Teil Spenden finanziert werden - um die 6000 Euro im Monat braucht es, um den Lebenshof am Laufen zu halten. Spenden und Freiwillige, die auf dem Hof helfen wollen, sind gleichermaßen willkommen.