Der Weg zum ersten eigenen Motorrad
Die Idee, ein eigenes Motorrad zu bauen, entstand für Matthias und Axel Ludwig bei einem Besuch des Werner-Rennens. Matthias sah dort ein Motorrad aus Holz und war sofort begeistert. „Ich fand es richtig cool und fragte mich, ob der Besitzer es mir verkaufen würde“, erinnert er sich. Axel schlug daraufhin vor, es doch einfach selbst zu bauen. Was im Witz begann, endete schließlich in der Idee für ihre erste eigene Maschine, die „Litze 63“. Bei der Umsetzung ergänzen sich die beiden perfekt: Axel bringt als Kfz-Mechaniker das technische Know-how ein, während Matthias als gelernter Koch das Design übernimmt. Für die Modelle, die immer vor den finalen Produkten entworfen werden, nutzte Matthias häufig Utensilien aus der Küche. So verwendeten sie bereits eine Gewürzdose als Tank oder auch Spritztüllen als Motoren.


Kreative Köpfe mit verrückten Ideen
Die Brüder haben mittlerweile schon mehrere einzigartige Fahrzeuge gebaut. Dafür verwenden sie Schrotteile und was ihnen sonst noch in die Hände fällt. Jedes ihrer Eigenbau-Fahrzeuge erhält dabei einen eigenen Namen. Dazu zählen etwa das erste Motorrad der beiden Brüder – die „Litze 63“ mit dem Beiwagen namens Dietrich-Franz. Die „Red Ramona“, ebenfalls ein Motorrad, besitzt aber drei Motoren. Weitere Kreationen sind die „Kleine Litze“, eine Seifenkiste, das „Hermann 1900“, ein Renn-Mofa, sowie der „Biernot 63“, eine Rikscha mit Platz für 63 Flaschen Bier im Gepäck. Selbst ein „Trabi“ mit dem Namen „alte Elisabeth“ ist Teil ihrer Sammlung. Die „alte Elisabeth“ ist aber kein normaler Trabi, sondern wird noch mit einem Bockwurstwärmer sowie einer kleinen Bar ausgestattet. All ihre Fahrzeuge sind nach Familienmitgliedern benannt. Bisher hat noch keines der Fahrzeuge von Matthias und Axel eine Straßenzulassung erhalten. Ihr Trabi „alte Elisabeth“ soll ihr erstes Projekt werden, das es auch auf die Straßen schafft.
„Litze Brüder ist grundsätzlich nicht mehr nur wir beide“
Die beiden Brüder erhalten auch in ihrem Umfeld tatkräftige Unterstützung bei ihrem außergewöhnlichen Hobby. „Litze Brüder ist grundsätzlich nicht mehr nur wir beide, das ist eine riesige Gruppe“, erklären die Brüder. So helfen beispielweise die Frauen von Matthias und Axel beim Designen der Fahrzeuge oder dokumentieren den Arbeitsfortschritt. Obwohl Matthias heute mit seiner Familie in Sömmerda lebt und Axel im bayerischen Heimbuchenthal zu Hause ist, verbindet die beiden Brüder ihre Leidenschaft für den Motorradbau – trotz der 300 Kilometer, die sie voneinander trennen. Ihre Zusammenarbeit findet oft nachts per Videotelefonie statt. Doch zum finalen Zusammenbau ihrer Projekte treffen sich die beiden immer an einem gemeinsamen Ort.