Zugverkehr rollt nach und nach wieder an

Update 10:17 Uhr
Nach Streikende rollt der Zugverkehr nach und nach wieder an. Es sind noch ganztägig Einschränkungen zu erwarten. Alle Fernverkehrstickets sind bis Sonntag gültig. Kundeninformation nur eingeschränkt möglich. Vom Streik betroffen sind auch die Informationssysteme auf bahn.de/aktuell und im DB-Navigator. 



Pendler müssen heute bis zum Nachmittag mit vielen Zugausfällen und Verspätungen zurechtkommen: Der für 5.00 bis 9.00 Uhr angekündigte bundesweite Warnstreik lief bereits rund eine Stunde früher an. Erst am frühen Nachmittag sei eine Rückkehr zum normalen Fahrplan zu erwarten, sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). «Wenn der Fahrplan erst einmal durcheinander ist, dauert das eine Weile, bis alles wieder läuft.»

Der Grund des Warnstreiks: Die Gewerkschaft will damit im Tarifkonflikt mit der Bahn ihre Forderungen durchsetzen. Am Samstag hatte die EVG die Tarifverhandlungen für rund 160 000 Beschäftigte abgebrochen. Bei der Lohnerhöhung war der Konzern der Gewerkschaft aus deren Sicht nicht weit genug entgegengekommen.

Im Fernverkehr sollen alle für Montag gekauften Tickets bis Sonntag (16.12) gültig sein, teilte die Bahn mit. Für bestimmte Spartickets werde zudem die Zugbindung aufgehoben. Im Fall von Reiseabsagen wegen des Streiks sind Erstattungen von Tickets und Reservierungen geplant. Teils werden auch Reise- und Ansagezentren bestreikt. Die Bahn hat daher eine kostenlose Sonderhotline für Kunden eingerichtet: 08000 996633.

Die Lage in Thüringen


Neben dem Fernverkehr sind durch den Streik auch verschiedene Nahverkehrslinien bei uns in Thüringen betroffen:

RE 2 Erfurt Hbf - Bad Langensalza - Leinefelde - Eichenberg - Kassel-Wilhelmshöhe
erhebliche Beeinträchtigungen zwischen Erfurt und Leinefelde, Zugausfälle wahrscheinlich

RE 55/56 Erfurt Hbf - Straußfurt - Sondershausen - Nordhausen
momentan kein Zugverkehr möglich

RB 52 Erfurt Hbf - Bad Langensalza - Mühlhausen (Thür) - Leinefelde
momentan kein Zugverkehr möglich

Darüber hinaus sind auch Abellio-Züge vom Streik betroffen. 

Informationen zu den aktuellen Verspätungen und Zugausfällen finden Sie auch in der Reiseauskunft unter www.bahn.de.
Kostenlose Sonderhotline für Kunden: 08000 996633

Auch bei Streiks gelten Fahrgastrechte


Auch bei Verspätungen durch den Warnstreik gelten die Fahrgastrechte: Erreicht man sein Ziel mit mind. 60 Minuten Verspätung, werden 25% des Fahrpreises erstattet, ab 120 Minuten 50%. Alle Details und das Fahrgasttrechteformular zum Download gibt es auf bahn.de/fahrgastrechte. Ungeachtet dessen gelten aufgrund des Streiks weitreichende Kulanzregelungen: So ist die Zugbindung im Fernverkehr am Montag aufgehoben, Fahrkarten für Montag können bis Sonntag flexibel genutzt werden und bereits erworbene Fahrscheine können kostenlos storniert werden.

Weitreichende Auswirkungen des Streiks


Zum Streik aufgerufen hat die EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft). Anders als bei zurückliegenden Streiks der GDL, in der schwerpunktmäßig Lokführer und Zugbegleitpersonal organisiert sind, sind die Auswirkungen diesmal weitreichender, da sehr viele Berufsgruppen in der EVG organisiert sind. So können zum Beispiel Fahrdienstleiter oder Mitarbeiter in den Werken von der EVG zum Streik aufgerufen werden.

Warnstreiks kann es auch in vielen anderen Bereichen geben, etwa in Leitstellen oder im Kundenservice. Für die Fahrgäste bedeutet das: auch wenn sie mit anderen Bahnunternehmen wie beispielsweise Abellio oder Transdev reisen, kann es sein, dass es auf ihrer Verbindung Ausfälle und Verspätungen gibt.

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