Weihnachtstraditionen

In Indien steht eine geschmückte Bananenstaude im Wohnzimmer und in der Slowakei fliegt Essen an die Decke. Aber auch in Thüringen haben ein paar schöne Weihnachtstraditionen ihren Ursprung.

Laut einer Geschichte stand vor 200 Jahren der erste öffentliche Weihnachtsbaum vor einer Buchhandlung in Weimar. Davor waren Weihnachtsbäume dem Adel vorbehalten. Belegen lässt sich die Geschichte leider nicht, aber schön wäre es allemal. Der passende Weihnachtsbaumschmuck aus Lauscha ist weltweit bekannt. Laut Überlieferung hatte der ansässige Glasbläser im 19. Jahrhundert nicht genug Geld um seinen Baum mit Winterfrüchten wie Äpfeln oder Orangen zu dekorieren, deshalb nutzte er stattdessen Glaskugeln. Der Gründer der Kaufhauskette „Woolworth“ Frank Winfield Woolworth brachte die Kugeln dann 1880 nach New York. Für weihnachtliche Musik sorgt das beliebte Weihnachtslied „Oh du Fröhliche“. Es ist eigentlich ein italienisches Marienlied. Der deutsche Text stammt jedoch vom Thüringer Dichter Johannes Daniel Falk.

Was es für schöne, kuriose oder kofpschüttelnde Weihnachtstraditionen in aller Welt gibt, haben wir für Sie zusammengefasst.

Hexe statt Christkind

In Italien bringt kein Weihnachtsmann, Engel oder Christkind die Geschenke sondern die Hexe „La Befana“. Laut Sage wollte sie, wie die Heiligen Drei Könige dem Stern zum Christuskind folgen, aber sie war zu spät und so sucht sie jedes Jahr die Häuser nach dem Jesuskind ab. In der Nacht vom fünften auf den sechsten Dezember fliegt die gute Hexe auf ihrem Besen durch die Nacht und verteilt Geschenke.

Ente im Fernsehen

Auch bei uns sind Weihnachtsfilme fester Bestandteil der Adventszeit. Während in Deutschland Klassiker wie „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ und „Der kleine Lord“ uns vor den Fernseher locken, ist es in Schweden das Weihnachtsspezial mit Donald Duck „From All of Us to All of You“. Seit 1959 finden sich viele schwedische Familien am Weihnachtstag um 15 Uhr vor dem Fernseher ein um das quakende Federtier zu sehen.

Bananenstaude statt Tannenbaum

Da es in Indien nicht viele Tannenbäume gibt, wird eine Alternative als Weihnachtsbaum genutzt. Bananenstauden oder auch der Mangobaum werden zum Christbaum. Dekoriert mit Weihnachtskugeln, Girlanden und Licherketten strahlen die Obstbäume eine weihnachtliche Stimmung aus. Einige Menschen in Indien schmücken außerdem ihre Häuser mit Mangoblättern und stellen Öllampen auf das Dach, die das Licht von Jesus symbolisieren sollen.

Fast Food zu Weihnachten

In Japan ist es Tradition zu Weihnachten bei der Fast-Food Kette KFC zu bestellen. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen viele Ausländer nach Japan, da sie für das Weihnachtsessen weder Gans noch Truthahn finden konnten, war das Nächstbeste: frittiertes Hühnchen. Deshalb stehen in Japan jedes Jahr hunderte Menschen an, um ihr vorbestelltes fettiges Essen abzuholen.

El-Gordo

Die spanische Weihnachtslotterie El Gordo, auf Deutsch der Dicke, findet jedes Jahr am 22.Dezember statt. Der Gesamtgewinn betrug im letzten Jahr stolze 2,38 Milliarden Euro. Damit ist die Lotterie die größte der Welt. Für dreiviertel der Spanier gehört die Teilnahme jedes Jahr zur Weihnachtszeit dazu.

Pudding an der Decke

„Mit Essen spielt man nicht“. In der Slowakei wird diese Regel zu Weihnachten gebrochen. Der Pudding hat hier wahrsagerische Fähigkeiten. Das älteste Familienmitglied wirft traditionell etwas von dem Loksa-Pudding an die Decke. Dann hoffen alle, dass möglichst wenig wieder runter fällt. Denn je mehr hängen bleibt desto mehr Glück wird der Familie für das nächste Jahr prophezeit.

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