Warum sprechen wir im Schlaf?

Sprechen im Schlaf – ein weitverbreitetes Phänomen! Doch warum brabbeln wir überhaupt im Schlaf vor uns hin? Und können wir uns das vielleicht sogar abtrainieren? Der Wissenschaft liegen leider noch nicht allzu viele Erkenntnisse dazu vor – einiges zum Sprechen im Schlaf weiß man aber trotzdem schon.

Kinder reden öfter im Schlaf als Erwachsene

Wie viele Menschen genau schon einmal im Schlaf gesprochen haben oder das sogar regelmäßig tun, lässt sich nicht genau beziffern – die Schätzungen reichen von 20 bis 60 Prozent. Kinder sind in jedem Fall häufiger betroffen als Erwachsene. Die Ärzte gehen dabei von fast jedem zweiten Kind im Alter bis 10 Jahren aus. Mit der Pubertät wird das Reden im Schlaf dann weniger. Bei den Erwachsenen sprechen Männer häufiger als Frauen während des Schlafens. „Man hat auch festgestellt, dass die Leute, die häufig im Schlaf sprechen, dass es da auch eine gewisse familiäre Häufung gibt – es scheinen da also auch genetische Faktoren mit eine Rolle zu spielen“, sagt Dr. Andrea Kemper, Fachärztin für Schlafmedizin am Robert-Koch-Krankenhaus Apolda. Wenn jemand eine psychiatrische Erkrankung hat, tritt das Sprechen im Schlaf statistisch auch häufiger auf als bei komplett gesunden Menschen.

Worte stehen oft in Verbindung mit Träumen

Dass man ganze Sätze versteht, die der oder die Schlafende vor sich hin murmelt, ist recht selten – öfter versteht man nur Lachen, einzelne Wörter oder Phrasen, oder auch das Wort „Nein“ – das war in bisherigen Studien nämlich das am häufigsten verstandene Wort der Schlafenden. Außerdem schienen die Schlafenden gelegentlich einen Dialog mit sich selbst zu führen, inklusive Sprechpausen – so scheint das Gehirn die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Auch interessant: Wenn die sprechenden Schlafenden geweckt wurden, standen die gesprochenen Worte zu 80 Prozent in direkter Verbindung mit den aktuellen Trauminhalten – zu 20 Prozent aber eben auch nicht.

Keine Angst vorm Geheimnisse-Ausplaudern

Sich das Sprechen im Schlaf abzutrainieren, ist übrigens nicht möglich. Allerdings können weniger Stress und auch der Verzicht auf Alkohol zu einem ruhigeren Schlaf und damit weniger Gebrabbel beitragen. Angst, im Schlaf ungewollt Geheimnisse auszuplaudern, müssen Sie aber trotzdem nicht haben: Dafür gibt es keinerlei wissenschaftliche Ansatzpunkte. „Also das Gehirn verarbeitet wahrscheinlich das, was es am Tag erlebt hat, und da werden auch Dialoge geführt, aber dass wirklich jetzt Geheimnisse verraten werden – wahrscheinlich eher nicht“, so Dr. Andrea Kemper. Sprechen im Schlaf ist außerdem keine Schlafkrankheit oder -störung, sondern in den allermeisten Fällen harmlos – und daher absolut kein Grund, sich deswegen Sorgen zu machen!

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