Keine Straßenbahnen, Busse und Schülerbusse
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di veranlasst am Dienstag einen Warnstreik in Erfurt Jena und Gera. So soll der Nahverkehr der Verkehrsgesellschaften EVAG, JNV & GVB über den gesamten Tag, ab Beginn der Frühschicht gegen vier oder fünf Uhr morgens vollständig eingestellt werden. Dies betrifft alle Trams, sowie die Busse der Unternehmen. In Jena wird dabei auch keine Rücksicht auf den Schülerverkehr genommen. Busse, die von außerhalb durch andere Verkehrsgesellschaften in die Stadt fahren sowie regionale Busse nehmen jedoch den Betrieb voraussichtlich wie gewohnt auf.Ohne Notfallplan
Einen Notfallplan existiert laut der einzelnen Verkehrsbetriebe nicht. Auch Oliver Greie, Landesbezirksleiter bei Ver.di positioniert sich deutlich gegen einen Notfallplan. „Sonst wäre es ja kein Streik“, gibt Greie zu Bedenken. Die Gesellschaften weisen jedoch darauf hin, die Laufschriften an den Haltestellen und die Verkehrs-Apps zu beachten.Druck auf gescheiterte Tarifverhandlungen
Anlass des Streiks ist die Forderung nach Bundeseinheitlichen Regelungen der Tarifverträge. Darunter fallen die Nachwuchsförderung, Maßnahmen zur Entlastung und Ausgleich von Überstunden sowie die Ungleichbehandlung zwischen den verschiedenen Bundesländern. Auch eine bundesweit einheitliche Anzahl von 30 Urlaubstagen jährlich war Teil der Forderungen, die die Differenzen zwischen den Tarifverträgen schließen sollten. Da die Arbeitgeber dies jedoch ablehnten, wird mit dem Streik nun ein Warnsignal gesendet. Sollte dieses weiterhin nicht Ernst genommen werden, könnten weitere, längere Streiks mehrerer Nahverkehrsanbieter verschiedener Städte folgen.Streiken vor den Werkstoren
Auch vor den Werktoren werden sich Mitarbeitende Streikposten beziehen. Besonders in Gera sollen dort am Vormittag somit die Forderungen unterstrichen werden. Große Menschenaufläufe sind jedoch nicht geplant, denn die Einhaltung der Corona bedingten Hygienemaßnahmen lässt dies nicht zu.Hintergrund des Streiks
Der Warnstreik im öffentlichen Dienst hat bereits vergangene Woche in ganz Deutschland begonnen. Jetzt trifft er erstmals auch Thüringen. Hintergrund ist der bundesweite Tarifkonflikt im öffentlichen Personennahverkehr. Die Gewerkschaft ver.di fordert für 87.000 Beschäftigte einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung, Entlastung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste. Eine Lohnanhebung von jährlich 7,5 Prozent wird gefordert. Die ersten zwei Verhandlungsrunden waren gescheitert, deswegen rief die Gewerkschaft ver.di vergangene Woche zu bundesweiten Warnstreiks auf, die jetzt auch Thüringen zu spüren bekommt.